Lidwina Constanza (2)

[830] 2Lidwina Constanza, (19. Apr.), auch Liduwina und Ludwina, war eine Tochter des Edelmannes Bati Marsigli von Siena; ihre Mutter war gebürtig aus Castello, von der edlen Familie Libelli oder Carpegna herstammend. In der hl. Taufe hatte sie den Namen Margarita erhalten und war schon in den ersten Jahren ihrer Kindheit durch ihre ausgezeichneten Eigenschaften der ganzen Stadt Siena zur Bewunderung. In einem Alter von 6 Jahren befiel sie eine Krankheit, die kein Arzt kannte, von der sie aber nach einem Jahre durch die Hilfe der seligsten Jungfrau [830] Maria geheilt wurde. Bald darauf wurde sie zur ersten heil. Communion gelassen und dann einem Kloster in Siena zur Erziehung übergeben. Nach einiger Zeit mußte sie mit ihrer Mutter nach Castello reisen, und hier trat sie, nachdem sie viele Schwierigkeiten überwunden, in das Kloster des hl. Joseph, wo Kapuzinerinnen nach der gemilderten Regel der hl. Clara (Urbanistinnen) ein recht frommes und in Gott verborgenes Leben führten. Bei ihrer Einkleidung am 16. März 1681 erhielt sie den Namen Ludwina Constanza. Sie scheint noch sehr jung gewesen zu seyn. Damals lebte schon die hl. Veronica von Juliani als junge Nonne in diesem Kloster, das im Bullarium den Titel S. Martini führt, oder auch das Kloster der hl. Clara genannt wird. Hier führte nun diese innige Seele ein recht heiliges Leben, in Demuth, Gehorsam und Abtödtung, und wurde von Gott mit der Gabe der Contemplation begnadiget. Besonders hervorragend ist ihre große Liebe zur Mutter Gottes. Vier Jahre vor ihrem Tode schickte ihr Gott zu ihrer Prüfung eine schr bösartige Krankheit, welche sie diese lange Zeit ganz ergeben ertrug, bis sie dann am 19. April 1720 selig starb, nachdem sie über 39 Jahre im Kloster gelebt hatte. Im letzten Augenblick erschien ihr noch die seligste Jungfrau und tröstete sie. Die hl. Veronica, die damals Oberin war, bereitete sie zum Tode vor. Diese Heilige sagte, daß sie von der Schwester Lidwina Constanza vieles im geistlichen Leben gelernt habe. (J. M. R.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 830-831.
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