Lieou-Oven-Ven, V.

[831] V. Lieou-Oven-Ven, (17. Mai), ein Martyrer in China, war ein Gärtner, welcher seit vielen Jahren das Muster aller christlichen Tugenden darstellte und bei seinen Landsleuten Verehrung genoß. Er hatte bereits ein erstes Mal Christum bekannt, und seine Weigerung, abtrünnig zu werden, zog ihm die ewige Verbannung in die Tartarei zu. Sein gutes Benehmen während eines Aufruhrs der Tartaren erwirkte ihm Gnade und Rückkehr. Er war 73 Jahre alt, als man im März des J. 1834 26 Christen ergriff, unter welchen sich seine Söhne und Schwiegertöchter befanden, und in der Hauptstadt von Kouei-Tcheou in's Gefängniß führte. Da begab er sich von freien Stücken in die Stadt, wo sie gefangen lagen, und bat als Mitchrist Antheil an ihrem Loose zu erhalten. Mehrere Male abgewiesen, wurde er endlich auf ferneres Andringen in's Gefängniß geworfen, und während seine Genossen der Gefangenschaft zu ewiger Verbannung verurtheilt wurden, ließ man ihn allein im Gefängnisse und that ihm große Qualen an, bis man ihn am 17. Mai 1834 erdrosselte. Nachdem man seinen Leib anderthalb Tage liegen gelassen hatte, war er noch so weich und biegsam, als wenn er noch lebendig wäre. Dieß machte auch auf die Heiden einen großen Eindruck, so daß sie es auch die Mandarin mittheilen, der sich auch selbst mit Staunen davon überzeugte, wobei sogar der Henken ausrief: »Wahrlich diese christliche Religion ist eine gute Religion«. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 831.
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