Lubentius, S. (2)

[865] 2S. Lubentius, (13. Oct.), franz. St-Louveins, ein Priester und Bekenner zu Cobern (Cubrinus) in der Diöcese Trier, soll nach den bei den Bollandisten gegebenen Acten von seinen Eltern dem hl. Bischofe Martinus von Tours übergeben und dann von diesem aus der heil. Taufe gehoben worden seyn. Später habe dieser ihn nach Trier als Begleiter mitgenommen und dem dortigen hl. Bischofe Maximinus übergeben etc. Allein dieß wird von den Bollandisten (nr. 6. 7.) mit Recht bezweifelt, da der hl. Bischof Maximinus II. von Trier schon im I. 349 starb und der hl. Martinus erst im I. 370 (n. A. 371 bis 375) Bischof von Tours wurde, nachdem er erst im I. 334 oder 337 die heil. Taufe erhalten hatte193. Jedenfalls ist aber gewiß und auch in einem alten Trierer Breviere enthalten, daß der hl. Bischof Maximinus unsern hl. Lubentius zum Priester weihte und als Pfarrer von Cobern bei Coblenz am linken Ufer der Mosel bestimmte. Da der hl. Maximinus nach Aquitanien zu seinen Verwandten zurückgekehrt und dort gestorben war, so gab sein Nachfolger, der hl. Bischof Paulinus, unserem hl. Lubentius den Auftrag, mit einer Deputation von Geistlichen und Laien nach Aquitanien zu reisen, um den Leib seines heil. Vorgängers nach Trier zurück zu bringen. Dort wurde ihm dann auf sein eifriges Gebet der Platz, wo der hl. Maximinus begraben war, geoffenbart, und so brachte er dann denselben wirklich nach Trier. Dann wirkte er wieder einige Zeit segensreich als Pfarrer in Cobern und starb zur Zeit des arianischen Kaisers Constantius, welcher vom I. 353 bis 361 regierte, während er nach Castellanus erst im I. 369 – also unter Kaiser Valentinianus I. – gestorben seyn soll, jedenfalls aber früher starb, ehe der hl. Martinus Bi [865] schof von Tours wurde. Als man ihn zu Cobern begraben wollte, konnte man seinen heil. Leib durchaus nicht von der Stelle bewegen; man beschloß daher, denselben der Mosel auf einem Nachen zu übergeben, der ihn zuerst über Koblenz, wo die Mosel und der Rhein zusammenfließen, den Rhein aufwärts nach Loginstein (Lahnstein) an der Lahn (Logana, Laugona) und endlich mehrere Meilen weit die Lahn aufwärts nach Dietkirchen bei Limburg, das ein gewisser Diether oder Dietger gegründet haben soll, brachte, wo er ehrenvoll begraben wurde. Dort entstand dann später zu Ehren des hl. Lubentius ein Collegialstift, wo sein Fest alle Jahre am 13. Oct. gefeiert wurde. Aber auch in Trier wird es gefeiert und in C ob ern, wo nach dem uns vorliegenden Trierer Schematismus die Pfarrkirche dem hl. Lubentius geweiht ist. (VI. 200–204).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 865-866.
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