[888] 38Lucia, (17. Oct.), eine spanische Reclusin, stammte von vornehmen Eltern aus der Provinz Galicien in Spanien. Sie war nach Bucelin an einen Kreuzfahrer verheirathet und hatte das Unglück, nach dem Tode ihres Mannes in die Hände der Mauren zu fallen und als Sklavin verkauft zu werden an einen grausamen Herrn, der sie zum Viehwarten gebrauchte. Ihr Schicksal war um so härter, da sie in gesegneten Umständen sich befand. Der einzige Trost für sie war ihr kindlich frommes Vertrauen zur Mutter Gottes. Gerade in der hl. Christnacht lag sie im Stalle beim Vieh in schweren Geburtsnöthen, aller menschlichen Hilfe beraubt. Da erscheint ihr die seligste Jungfrau, tröstet sie, und Lucia bringt glücklich sinen Knaben zur Welt; da soll auch der [888] göttliche Heiland selbst erschienen seyn, den Knaben getauft und Marianus genannt haben. Durch solchen himmlischen Trost wurde das Vertrauen der frommen Lucia immer noch größer, und der Herr belohnte auch ihr Vertrauen. Durch besondere Hilfe der Mutter Gottes wurde sie aus der Sclaverei befreit und kehrte in ihr Vaterland zurück, wo sie später in den dritten Orden des hl. Franciscus trat, ein recht gottseliges Leben führte und selig starb. Nach Bucelin, der sie am 19. Oct. als»selig« aufführt, hätte sie mit ihrem Sohne zu Compostella gelebt und wäre dort um das J. 1240 gestorben. In Ott S »Marianum« steht sie am 29. Oct. nach dem »Tugendspiegel« von Stöcker.