Lucia, SS. (11)

[882] 11SS. Lucia et Geminianus6 MM. (16. Sept.) Die Verehrung dieser heil. Martyrer, welche unter Diocletian zu Rom etwa im I. 303 gelitten haben, ist schon sehr alt; doch enthalten ihre Aeten viel Fabelhaftes. Was der Hagiolog Ado von ihnen hat, ist wesentlich Folgendes: Die hl. Lucia, eine reiche und vornehme römische Matrone, war 75 Jahre alt und 36 Jahre Wittwe, da sie von ihrem Sohne Cuprepius an Diocletian als Christin verrathen wurde. Dieser ließ sie vor sich rufen, und, da sie ihren Glauben standhaft bekannte, in das Gefängniß werfen, hierauf mit Knütteln sehr lange schlagen, sodann in einen ehernen, mit siedendem Pech und Blei gefüllten Kessel werfen, woraus sie aber nach drei Tagen unversehrt gezogen wurde. Dann wurde sie auf Befehl des Tyrannen, mit Eisen und Blei beladen, durch die Straßen der Stadt geführt. Auf dem Wege begegnete ihr Geminianus6 (n. A. Gemianus), ein vornehmer römischer Bürger, der, vom göttlichen Gnadenstrahle getroffen, ihr folgte und bald darauf durch den Priester Protasius sich taufen ließ. Lucia unterlag den gräßlichen Martern, Geminianus aber, der auf diese Weise ihr geistlicher Sohn ward, wurde enthauptet; worauf eine christliche Frau, Namens Maxima. Beidm ein ehrenvolles Begr äbniß verschaffte. Ihre Namen stehen auch im Mart. Rom. am 16. Sept. als Martyrer in Rom, während Andere ihr Martyrium unrichtig nach Sicilien verlegen. (V. 286–292).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 882.
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