Lucida de Fulginio (2)

[896] 2Lucida de Fulginio, (12. Juli), aus einem edlen Geschlechte zu Rom geboren, war eine Jungfrau von außerordentlicher Schönheit des Leibes, und eben so außerordentlicher Tugend und Schönheit der Seele. Ihr Vater wollte sie einem edlen Jünglinge vermählen; da aber die fromme Jungfrau von keinem irdischen Bräutigam etwas wissen, sondern nur dem himmlischen Bräutigam angehören wollte, so ließ der Vater ihr nach vielem Flehen und Bitten endlich ihren Willen. Lucida zog nun nach Foligno in Umbrien und trat dort in das Kloster der hl. Agnes, wo die dritte Regel des hl. Franciscus beobachtet wurde. Unter der heiligmäßigen Oberin dieses Klosters, der sel. Margaretha Dominici, machte die eifrige Jungfrau die herrlichsten Fortschritte in der hl. Gottesliebe. Besonders liebte sie die Betrachtungen über die Leiden des Herrn, und wurde deßwegen sogar gewürdiget, die Schmerzen der Wunden des göttlichen Heilandes in ihren Händen zu fühlen. Sie starb selig am 12. Juli 1440. In Hub. Men. steht sie am 13. Juli, und am 1. Juli findet sich dort eine Lucida aus Rom, die im nämlichen Kloster lebte und starb, daher sicher identisch ist mit unserer Lucida, die bei den Bollandisten nach Art. Mart. am 12. Juli unter den Prätermissen steht. (III. 247).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 896.
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