Lucius I., S. (16)

[902] 16S. Lucius I., Papa, M. (4. al. 5. März, 25. Aug.) Der hl. Lucius I. ist der Nachfolger des hl. Martyrers Cornelius10 und mag bereits unter diesem und seinem Vorgänger, dem hl. Fabianus1, der Kirche Dienste geleistet haben. Zu seiner Erhebung, nicht zu seiner Verbannung, wünschte ihm der heil. Cyprianus12 brieflich Glück und wiederholte diese Glückwünsche nach seiner Rückkehr. Aus diesem Schreiben, welches noch vorhanden ist, geht hervor, daß der hl. Lucius vor dem Kaiser Gallus ein sehr entschiedenes und glänzendes Bekenntniß abgelegt habe, sowie daß zu seiner Verfolgung auch die Häretiker einen großen Theil beitrugen. Nach demselben Briefe war er nur zurückgekehrt, um die Führung des Hirtenamtes auch äußerlich durch das Martyrium zu vollenden. Wann dieses geschehen sei, ist nicht zu ermitteln, wahrscheinlich im J. 253, noch unter dem Kaiser Gallus. So bestätiget es auch die Römische Tradition (Piazza, J. 203). Seine Enthauptung unter dem Kaiser Valerian ist also ein Irrthum. Er wurde im Cömeterium des Callistus an der Appischen Straße beigesetzt. Der ihm zugeschriebene Decretalbrief wird von dem Bollandisten Papebroch und andern angesehenen Kritikern für unächt erklärt. Bereits unter Papst Paschalis I. am 24. Mai 822 soll eine Erhebung seiner Reliquien stattgefunden haben. Wirklich wurde im J. 1599 unter Clemens VIII. in der Kirche der hl. Cäcilia ein Theil seiner Reste entdeckt und zur Verehrung der Gläubigen ausgestellt. Sein Name steht [902] am 4. März im Mart. Rom. Das Papstbuch schreibt ihm (W.W. VI. 615) die Verordnung zu, daß der Bischof überall von Priestern und Diaconen, als Zeugen seines Wandels, begleitet seyn solle. (I. 301).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 902-903.
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