Macedonius, SS. (88)

[14] 88SS. Macedonius, Theodulus et Tatianus, MM. (12. Sept.) Diese hhl. Martyrer litten ums J. 361 od. 362 zu Meros in Phrygien. Im Mart. Rom. heißt es von ihnen: »Zu Meros (bei Migne lesen wir Myra, was offenbar falsch ist, denn Myra lag in Lycien) in Phrygien das Leiden der hhl. Martyrer Macedonius, Theodulus und Tatianus, welche unter Julian d. Abtrünnigen von dem Präses Almachius nach andern Peinen über glühende eiserne Röste gelegt wurden und frohlockend ihr Martyrium vollendeten.« Richtiger, bemerken hiezu die Boll., wird im Sirletianischen Menol. der Name des Präses Amachius genannt. (So heißt er auch bei Ruinart.) Die bischöfliche Stadt Meros in der Phrygia salutaris war schon bei den Alten wenig bekannt10. Wegen ihrer Unbedeutsamkeit führte sie den Beinamen Κωμόπολις, d.h. »Städtchen.« Sie stand unter der Metropole von Synnada. – Auch hier, wie aller Orten, war die Regierung des Kaisers Julian bemüht, das abgelebte Heidenthum durch erneuerten Glanz der Tempel und Opfer wiederherzustellen. Da fand man eines Morgens, daß während der Nacht ein neu eröffneter und restaurirter Tempel erbrochen und die Götterbilder zertrümmert worden waren. Der Präses Amachius ließ sogleich eine große Zahl Christen gefänglich einziehen. Da gaben sich unsere Heiligen als die wirklichen Urheber an. Der Richter versprach ihnen Begnadigung, soferne sie durch Darbringung heidnischer Opfer ihren Fehler gut machen würden. Aber sie erklärten, lieber Alles zu erdulden, als durch so sündhafte Opfer sich zu beflecken. Hierauf wurde die strengste Folterqual über sie verhängt. Umsonst; sie litten mit größter Standhaftigkeit die schwere Pein langsamen Feuers auf glühendem Roste. Wie früher in ähnlicher Qual der hl. Laurentius riefen sie dem Präses zu: »Willst du vielleicht verkosten von dem gebratenen Fleische, so laß uns wenden, damit wir nicht vielleicht deinen Gaumen, weil nur halbgebraten, unbefriedigt lassen.« Bald hernach übergaben sie dem Herrn ihre Seelen. (IV. 20 und 21).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 14.
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