Mamilianus, SS. (4)

[69] 4SS. Mamilianus. Ep. M. et Soc. 4 MM. (16. Juni al. 12. März und 25. Mai). Dieser hl. Mamilianus, Bischof von Palermo, ist wohl zu unterscheiden von seinem gleichnamigen Nachfolger, welcher am 15. Sept. verehrt wird. Ersterer ist Martyrer, letzterer Bekenner. So weitläufige Untersuchungen die Boll. (Sept. V. 45–54) hierüber angestellt haben, so gering ist das Ergebniß derselben. Don Roccho Pirrus, der Verfasser der Sicilia Sacra, hat, obwohl er die zwei Mamilianus wohl kannte, noch einzelne Verwechslungen beider nicht vermieden, die erst durch Mongitore und Amico, welche das Werk mit Zusätzen und Anmerkungen versahen, vollkommen aufgeklärt worden sind39. Ums J. 297 war dieser hl. Mamilianus bereits Erzbischof von Palermo, ungewiß aber ist, wann er diesen Hirtenstuhl bestiegen habe. Obwohl damals die christliche Religion den schwersten Verfolgungen ausgesetzt war, gelang es ihm doch, selbst in der kaiserlichen Statthalterei Bekehrungen zu machen, indem er die Tochter Aurelians, des kaiserlichen Präfecten von Sicilien, unterrichtete und taufte – die hl. Nympha. Beide wurden, wie es im citirten Werke des Pirrus heißt, in siedendes Oel geworfen, das ihnen durch Gottes Hilfe nicht schadete. Hierauf flüchteten sie sich mit noch andern Christen, Namens Proculus, Eustotius und Golbo deus40 in die Krypta bei Bucina, unfern des Leuchtthurms von Portus Romanus (Porto). Hier starb der hl. Mamilianus Die hhl. Leiber wurden im J. 1098 nach Rom in die Kirche St. Maria in monte Coelio übertragen. Das Haupt der hl. Nympha kam im J. 1593, und das des hl. Martyrers Mamilianus im J. 1657 unter dem Erzbischof Petrus Martinez nach Palermo. Ebenso kamen im J. 1666 auch die Reliquien der hhl. Proculus, Eustolius und Golbodens in ihre Heimath zurück. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 69.
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