Manegildis, S.

[73] S. Manegildis, V. (14. Oct.) Diese hl. Manegildis, was so viel als »männlich im Kampfe« bedeuten wird, (auch Menechildis, Magenhildis u. Manechildis, frz. Ménéhaud od. Ménéhould), ist Patronin [73] der gleichnamigen Stadt Ste-Ménéhould an der Aisne (der Ort ist durch den hier verhinderten Fluchtversuch Ludwigs XVI. bekannt). Hier wird ihr Fest seit dem 14. Jahrh. sehr feierlich (mit Octave) begangen. Sie war die jüngste der sieben hhl. Schwestern aus der Ehe Sigmars und Lutrudens zu Perthois (pagus Perthensis) und mit ihnen von dem Priester Eugen erzogen worden. Daß sie mit ihnen auch den Schleier empfing, haben wir schon erzählt (s. S. Hoyldis). Bis zum Tode ihrer Eltern blieb sie aber im elterlichen Hause. Dann ging sie nach Bienville, das ihr als Erbgut zugefallen war, wo sie im Streben nach christlicher Vollkommenheit als Jungfrau ihre Tage beschloß. Nur mit einer ihrer Schwestern, der hl. Ama2, welche in der Nähe wohnte, kam sie öfter zusammen. Nach dem Zeitalter des hl. Alpinus zu schließen, lebte sie in der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts. Anfänglich lagen ihre irdischen Reste in Bienville (an der Marne), ums J. 866 aber wurden sie in das Kloster St. Urbain (mit Ausnahme des Hauptes, welches nach Estenois kam) und von da wieder im J. 1399 nach Auxuene, das von setzt an St. Menehould hieß, übertragen. Eine Lebensbeschreibung ist von ihr vorhanden, aber es ist, wie die Boll. bemerken, nicht viel auf sie zu geben (non magni pretii). (V. 526–631).


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 73-74.
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