Marcus, S. (17)

[111] 17S. Marcus, Erem. (29. März al. 20. u. 22. Mai). Aus dem Leben dieses hl. Marcus ist nur so viel als wahrscheinlich anzunehmen, daß er, aus Athen gebürtig, in größter Abtödtung und Enthaltsamkeit, oft unter freiem Himmel, in Lybien als Einsiedler lebte. Auf der Hochebene und in den Bergklüften von Barca an der Meeresküste soll er am gewöhnlichsten sich aufgehalten haben. Die Gegend ist äußerst fruchtbar, so daß er bei einem Besuche des Serapion diesem leicht das schönste Gemüse, prächtige Fische, weißes Brod, Oliven und Kräuter vorsetzen konnte. Der Ort heißt bei den Griechen Θράκη, ohne Zweifel das heutige Tukrah, in dessen Nähe die Alten die sagenhaften Gärten der Hesperiden verlegten. Seine Legende ist voll abgeschmackter Fabeln: es heißt darin, daß er Meerwasser (bekanntlich gar nicht trinkbar) getrunken und Heu (coenum terrae) gegessen habe, daß Gott nach 30 Jahren ihm Borsten wachsen ließ, die alle seine Glieder bedeckten, obwohl er seinen Gast Serapion nach dessen eigenem Zeugnisse vortrefflich bewirthete. Seinen Tod setzen die Boll. beiläufig ins J. 400. Die Griechen geben ihm den Beinamen »Athenienser« und feiern sein Andenken auch am 20. und 22. Mai, während die Boll. ihn am 29. März behandeln. (III. 778–781).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 111.
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