Maria Ruiz, V. (74)

[186] 74V. Maria Ruiz (7. Nov.), von Alcazar, aus einer vornehmen Familie und christlich erzogen, war von Jugend auf sehr fromm und wurde in ihrem Eifer, heilig zu leben, noch mehr angeregt durch das Lesen der Leben der Heiligen, so daß sie in ihrem väterlichen Hause ein einsames und sehr abgetödtetes Leben führte. Als sie die Jahre der Mannbarkeit erreicht hatte, entschied sie sich, obwohl sie zahlreiche und angesehene Bewerber fand, für den jungfräulichen Stand, und nahm den dritten Orden des heil. Franciscus an. Sie gesellte sich noch mehrere fromme Jungfrauen bei, mit denen sie im väterlichen Hause ein klösterliches Leben führte. Im J. 1486 wandelte sie dasselbe mit Genehmigung des Papstes Innocenz VII., der sie persönlich sehr hoch schätzte, in ein wirkliches Kloster um, und wurde auf ausdrücklichen Befehl des Papstes die erste Oberin desselben; auch eine Conventkirche erbaute sie, welche zur Ehre der hl. Maria Magdalena eingeweiht wurde. Sie starb voll der Verdienste, ihren Tod vorauswissend, 80 Jahre alt, um das J. 1500. (Hueb.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 186.
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