Maria de Purificatione Mariae (308)

[220] 308Maria de Purificatione Mariae (20. Juni), Ursulinerin zu Pertuis, sträubte sich anfänglich sehr, dem Wunsche ihres Vaters entsprechend, in ein Kloster zu gehen, weßhalb sie auch die Ursulinerinnen wieder nach Hause schickten. Bald sollte sie aber Gott freiwillig zum Opfer bringen, was Ihm als unfreiwilliges Opfer nie hätte gefallen können. Als sie eines Tages am Feste der Bekehrung des hl. Augustin der hl. Messe beiwohnte, erhielt sie plötzlich eine so klare Erkenntniß der liebreichsten Schönheit und Güte Gottes, daß sie sich entschloß Ihm ihr Herz ganz zu schenken, und bat setzt, nach einer Beredung mit ihrem Beichtvater, ihren Vater um die Erlaubniß in den Orden der hl. Ursula treten zu dürfen. Sie ging also in das Kloster zu Pertuis, wo sie mit heiligem Eifer alle Satzungen treu beobachtete und von Tag zu Tag in Liebe Gottes und des Nächsten zunahm. Obschon ihr der Herr sein Leiden am Haupte, Händen und Füßen eindrückte, war sie beständig in Furcht, das Heil zu verlieren. Von den Anfechtungen der höllischen Geister hatte sie Vieles auszustehen, ging aber aus allen Kämpfen siegreich hervor. Sie entschlief am 20. Juni 1675 im 51. Lebensjahre. Manche wunderbare Begebenheiten, welche sich nach ihrem Tode ereigneten, offenbarten ihre Heiligkeit. (Tagb. I. 627).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 220.
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