Maria, S. (36)

[176] 36S. Maria, M. (1. Nov. al 17. März 13. et 19. Mai). Diese hl. Maria war Sklavin und die einzige Christin im Hause des Römischen Senators Tertullus. Als die strengen Befehle Diocletians zur Ausrottung der Christen erschienen, suchte Tertullus, der sie wegen ihrer Treue schätzte, sie aus Furcht zum Abfalle zu verleiten. Als sie den Gehorsam in dieser Sache verweigerte, ließ er sie mit Ruthen streichen, in seinem Hause in ein finsteres Gefängniß setzen, und ihr dreißig Tage lang nur so viel Nahrung geben, daß sie nicht Hungers sterben mußte. Unterdessen hatte das Gericht hievon Kenntniß bekommen. Maria bekannte auch vor dem Richter mit größter Standhaftigkeit den[176] Glauben, fand aber Gelegenheit zu entfliehen und benützte sie. So beschloß sie ihr Leben durch einen natürlichen Tod, nicht durch das Schwert. Ein Fels that sich auf, nahm sie in die Mitte und schloß sich, als ihre Verfolger in die Nähe kamen. Im Wesentlichen erzählen so auch die Boll. (Mart. II. 507 und Maji III. 187.), aber nicht ohne die angebliche Flucht der Heiligen in Zweifel zu ziehen. Uebereinstimmend hiemit wird im Mart. Rom. gesagt, sie habe während der grausamen Folter ihr Martyrium »vollendet«. Statt des Kaisers Diocletian ist Hadrian genannt. Sie wird also wohl nicht erst im dritten, sondern am Anfang des zweiten Jahrhunderts zwischen den J. 117 und 138 gelitten haben. Ob in Rom, ist ungewiß. Da auch Piazza sie nicht erwähnt, glauben wir, daß sie anders wo, vielleicht in der Nähe von Rom, gestorben sei. (But. Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 176-177.
Lizenz:
Faksimiles:
176 | 177
Kategorien: