Marina, B. (17)

[246] 17B. Marina, V. (18. Juni). Diese selige Marina, mit dem Beinamen Vallarina, war die Tochter eines Bürgers zu Spoleto, Namens Sylvester Petrocianus. Von Kindheit an trug sie das Verlangen nach höherer Vollkommenheit in sich und verweilte gerne bei den Klosterfrauen zu St. Maria Stern in Spoleto, welche sie schon als zartes Mädchen aufnahmen. Mit diesem Kloster war ein Findelhaus verbunden, was die Selige ganz besonders anzog, indem sie in den armen Kindern, welche sie pflegte, ohne Aufhören die arme Kindheit Jesu betrachtete und verehrte. Später wünschte sie strenger leben zu können, weßhalb sie zu den Tertiarerinnen, die beim Spitale des hl. Matthäus eine Niederlassung hatten, übersiedelte. Hier gründete sie ein Kloster der Augustinerinnen (im J. 1265). Von jetzt an lebte sie ausschließlich den Bußwerken, dem Fasten, dem Gebete. Als sie starb, sahen die Klosterfrauen einen glänzenden Strahl auf sie herniedersteigen. Im J. 1471 und 1648 wurde ihr Leichnam erhoben, und im Jahre 1659 ein silberner Schrein für ihn angefertigt und das Haupt mit einer Krone geschmückt. Gleichwohl genießt sie keine öffentliche, kirchliche Verehrung. (III. 665–667).


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 246.
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