Marius, S. (11)

[254] 11S. Marius, Solit. Conf. (8. Juni). Es ist nicht ausgemacht, wann dieser hl. Bekenner Marius gelebt hat. Die ältere Legende machte ihn zu einem unmittelbaren Jünger Christi, welcher von dem hl. Petrus mit dem Bischof Austremonius (s.d.) nach Gallien abgesendet wurde, das Evangelium zu verkündigen. Seine Verehrung führt beiläufig ins sechste oder siebente Jahrhundert. Man glaubt daher, daß er um diese Zeit gestorben sei. Ueber sein Leben und Wirken mangeln alle geschichtlichen Nachrichten. Nur der Ort, wo er gelebt hat, Vaujour, auch St. Mary le Creux genannt, ist durch die Tradition festgestellt. Hier lebte er in der Einsamkeit für Gott, Seele und Leib der Welt abgezogen, in einer Höhle (Creax, Crox, Cavum), über welche später die Pfarrkirche des Ortes erbaut wurde. Seine Verehrung verbreitete sich über die Diözese Clermont, wo an verschiedenen Orten zu seiner Ehre Kapellen und Oratorien errichtet wurden, [254] namentlich wurde zu Chaise-Dieu (Casa Dei) sowohl sein Todestag (8. Juni) als seine Uebertragung (10. Sept.) gefeiert. Er ist, wie Migne hinzusetzt, Patron der Stadt Mauriac, und wird auch zu Vaujour (Vallis Jornensis, Auvergne) verehrt. (II. 112).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 254-255.
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