Martianus, S. (7)

[266] 7S. Martianus (Marcianus40). Abb. (25. al. 23. Aug.). Der Geburtsort dieses hl. Martianus ist Saignon (Castrum Sanionense) unweit Apt (in dem vormaligen Königreich Arelate, der spätern Provence und dem jetzigen Dep. Vaucluse). Seine Eltern werden als sehr wohlhabend, aber auch als sehr tugendhaft geschildert.112 Von Kindheit an berechtigte er zu den schönsten Hoffnungen; die Anmuth in den Sitten überstrahlte noch die Anmuth des kindlichen Alters. Nach unschuldig zurückgelegter Jugend wendete er seinen Geist mit vollem Ernste dem Dienste Gottes zu, und suchte, um nur mit Ihm zu [266] verkehren, die Einsamkeit. Er erbaute zu Apt, von den Gläubigen durch fromme Beiträge unterstützt, ein Kloster, welches er dem hl. Eusebius weihte. Hier lebte er in großer Frömmigkeit und Demuth bis in sein hohes Alter. Er ging auch als Abt noch aus, um Almosen für die Brüder zu sammeln. In diesem Berufe starb er einst auf dem Wege. Neben ihm lag der Sack mit Lebensmitteln, die er erbettelt hatte, und sein Reisestock. Die Boll. u.A. sagen, er habe dem Orden des hl. Benedictus angehört. Sein Tod wird ins J. 1010 gesetzt, seine Reliquien ruhen in der Kathedrale von Apt. (V. 270–272.) Eine neue prächtige Abteikirche wurde von Papst Urban II. (im J. 1089 od. 1096) consecrirt. In den ältern Martyrol. findet sich sein Name zum 23. Aug. An diesem Tage feiert auch die Kirche von Apt sein Andenken. Ein aus reinem Silber gefertigtes Bild des Heiligen stiftete noch der fromme Bischof Modestus († 1670). (Gall. chr. n. I. 378).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 266-267.
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