Maternus, S. (1)

[300] 1S. Maternus, Ep. M. (18. al. 9. Juli). Dieser hl. Maternus sah als Jüngling die blutige Christenverfolgung unter Decius, wodurch er sich aber nicht abhalten ließ, sich den Klerikern der Mailändischen Kirche anzuschließen. Als unter Gallus die Wuth der Verfolgung etwas nachließ, wurde er vom Lectorate, erst zum Primicerius und hernach – nachdem der oberhirtliche Sitz lange Zeit unbesetzt geblieben war (282–303), als der siebente in der Reihenfolge zum Bischofe von Mailand berufen. Er muß außerordentliche Eigenschaften des Geistes und Gemüthes gehabt haben, denn man rühmt von ihm (eine seltene Wahrnehmung), daß ihn Alle – selbst die Häretiker – liebten. Von seinem Geburtsorte, seinen Eltern u. s. f. ist nichts bekannt. Daß Maternianus1, Bischof von Rheims (30. April), sein Bruder gewesen, ist eine Fabel. Wahrscheinlicher was auch bei Migne erzählt ist, daß er als Bekenner Christi Ketten und Bande, Schläge und Folter erduldet habe. (IV. 361–370.) Die Tradition der Kirche zu Mailand läßt ihn am 18. Juli 307 als Martyrer sterben, während bei Migne das Gegentheil erzählt ist, nachdem er unter der Verfolgung Maximians den heiligen Martyrern Carpophorus, Fidalis und Victor die letzte Ehre erwiesen hatte. Sein Leib ruhet in der Kirche der hhl. Nabor und Felix; auch die Kirche St. Stephan des Größern bewahrt von ihm einige Reliquien. (Ugh. IV. 22. 39. 40).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 300.
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