Matthias (5)

[323] 5Matthias (14. April), mit dem Zunamen Will, findet sich in Burgener's »Heil. und Sel. des Walliser-Landes«. Geboren um d.J. 1612 zu Brieg, zeigte er schon als Kind Gehorsam, Liebe zum Gebet und Neigung zum fleißigen Lernen. Nach Vollendung seiner Studien wurde er Priester, und als solcher zuerst Rector des Spitals in Brieg, und dann Pfarrer von Musot und Venthen. Als Seelsorger leuchtete er nicht nur an Tugend und Frömmigkeit seinen Pfarrkindern als Muster voran, sondern entwickelte durch hinopfernde Amtsthätigkeit einen wahrhaft bewundernswerthen Eifer. Von seiner zweiten Pfarrei Leut wurde er vertrieben, weil eine schamlose Weibsperson ihn verleumdet hatte. Als die Gemeinde später ihr Unrecht einsah, wollte sie ihn wieder haben, aber er weigerte sich, diesem Rufe zu folgen. Dafür kam er ins Domcapitel, und gelangte allmählich durch seine hervorragende Heiligkeit zu allgemeinem Ansehen. Von allen Seiten brachte man Elende und Presthafte zu ihm und wo die Aerzte alle Hoffnung aufgegeben halten, half er durch das Gebet und die Anwendung kirchlicher Segnungen. So starb er, auch durch Weissagungen berühmt, nach einem segensvollen Wirken im Rufe ausgezeichneter Frömmigkeit am 14. April 1698. Seine Grabschrift verherrlichte ihn als mächtigen Exorcisten, als einen wunderbaren Helfer der Kranken und eine Zierde der Kirche. Das Volk hat in seinem Vertrauen auf die mächtige Fürbitte dieses frommen Priesters auch später in allerlei Nöthen zu ihm mit Erfolg seine Zuflucht genommen. Noch immer ist sein Andenken im Segen. (Burg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 323.
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