Melania, S.S. (1)

[401] 1S. S. Melania et Pinianus (31. al. 19. Dec., 7. et 31. Jan., 8. Juni). Die hl. Melania, zum Unterschiede von ihrer gleichnamigen Großmutter die Jüngere zugenannt, war eine vornehme und überaus reiche Römerin und erblickte um d.J. 382 das Licht der Welt. Ihre Eltern hießen Publicola und Albina. Alles was irdische Ehre und Auszeichnung verschafft: Adel des Geschlechtes, Schönheit, ausgebreiteter Besitz, seine Bildung besaß sie. Vermählt mit einem reichen, angesehenen und braven Manne, Pinianus, lebte sie einige Jahre in glücklicher Ehe. Es ist irrig, daß sie im Ehestande Jungfrau geblieben, denn sie gebar ihrem Manne mehrere Kinder, die aber alle in zartem Alter starben. Erst nach etlichen Jahren pflog sie, mit Einwilligung ihres Mannes, gänzliche Enthaltsamkeit. Die frommen Eheleute gaben nach und nach alle ihre Güter in Spanien und Italien den Armen, und behielten nur ihre Besitzungen in Italien, Sicilien und Afrika für sich. Auch Melania's Mutter, Albina, folgte dem Beispiele der Tochter. Sie begab sich mit den frommen Eheleuten nach Afrika, wo sie zu Tagaste unter der Leitung des hl. Bischofs Alypius2 (s.d.) mehrere Jahre in steten Uebungen der Abtödtung und Gottseligkeit zubrachten. Im J. 417 zogen sie nach Jerusalem, wo sie dieselbe Lebensweise fortsetzten. Dort starb Albina im J. 433, zwei Jahre später Pinian, den der El. zu diesem Tage gleichfalls erwähnt, und vier Jahre nach ihm die hl. Melania, am 31. Dec. 439, nachdem sie die letzte Zeit ihres Lebens in einem von ihr gestifteten Kloster zugebracht hatte. Zu obigem Tage nennt sie das Mart. Rom. Die ältern Boll. führen sie außerdem zweimal, am 7. Jan. und am 8. Juni, unter den Uebergangenen auf. Im Martyrol. der Basilianer steht sie zum 19. Dec. Auf Abbildungen erscheint sie als vornehme, aber bescheiden gekleidete Römerin, Wohlthaten spendend, oder als Nonne in einer Zelle betend. (But.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 401.
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