Methodius, S. (4)

[436] 4S. Methodius Ep. M. (18. Sept.). Von diesem hl. Methodius, welchen die Boll. von dem eben beschriebenen unterscheiden, während Andere an der Einheit ihrer Person festhalten, sind nur wenige sichere Nachrichten vorhanden. Es gedenkt seiner der hl. Hieronymus (de Scriptoribus eccl.) und nennt ihn Bischof zuerst von Olympus in Lycien, und hernach von Tyrus, und rühmt seine glänzende und wohlgeordnete Darstellungsweise. Er war (W. W. K.-L VII. 133) ein gelehrter Mann und überaus eifriger Verfechter der Wahrheit. Unter den Werken, die er verfaßt hat, werden besonders gerühmt seine Schriften gegen Porphyrius, welche indessen bis auf wenige Fragmente verloren gegangen sind; eine in Dialogform verfaßte Schrift über die Auferstehung (gegen Origenes), von welcher noch Einiges übrig ist, eine andere von der Freiheit des Willens und ein von den Häretikern interpolirtes, gleichfalls in Dialogform geschriebenes Buch (Symposion) – sein Hauptwerk – über die zehn Jungfrauen oder die Keuschheit. Der sel. Möhler sagt über diese Schrift: »die ganze Pracht der griechischen Sprache ist hier aufgeboten; Phantasie und Beredtsamkeit wetteifern, die erhabene Idee (der freiwilligen Jungfräulichkeit um Gottes willen) mit ihrem Schmuck zu umwinden.« Doch eignet sie sich nicht zur Uebersetzung. Ob er in der letzten Diocletianischen Verfolgung (um d.J. 312) oder unter Decius oder um d.J. 258 unter Valerianus gestorben sei, ist unbekannt. Einige nennen Chalcis in Syrien als den Ort seines Todes. (V. 768–793).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 436.
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