Montanus, S. (1)

[489] 1S. Montanus, Arcbiep. (23. Febr.). Dieser Montanus, als Nachfolger des Celsus, der zwanzigste, nach der wahrscheinlicheren Meinung aber achtzehnte: Erzbischof von Toledo, wird von einigen Schriftstellern, z.B. Marietta, nach dem Vorgange des Concils von Carthagena im J. 610 (apud Sanctum Montanum, Florez Esp. Sagr. V. 231), »heilig« genannt. Im Proprium der Kirche von Toledo kommt er aber nicht vor, weßhalb ihn die Boll. (Febr. III. 358) unter die »Uebergangenen« (praetermissi) stellten. Er blühte um die Mitte des siebenten Jahrhunderts und führte auf der Synode des J. 534 (nach Hefele, Conc.-Gesch. II. 701 bis 704 wurde dieselbe im J. 531 gehalten) den Vorsitz. Außer ihm waren noch sieben andere Bischöfe gegenwärtig. Der hl. Ildesons (de viris illustr. cap. III.) nennt ihn einen Mann, ebenso glänzend an Geisteskraft wie durch Beredtsamkeit. Aus zwei von ihm hinterlassenen Briefen erwähnt derselbe das Verbot, für fremde Kirchen das Chrisma zu weihen und seine eifervolle Warnung vor den Resten der Priscillianisten. Einer schweren Verleumdung sei er, wird von dem hl. Ildefons ferner erzählt, dadurch begegnet, daß er mit glühenden Kohlen in seinen Kleidern den ganzen Gottesdienst abhielt. Nachdem er geendet hatte, waren weder die Kleider beschädiget, noch hatten die Kohlen aufgehört zu glühen. Er lebte unter der Regierung Amalarichs. Sein oberhirtliches Amt führte er neun Jahre. Jene beiden Briefe sind jetzt gedruckt. (Florez, Esp. Sagr. V. 390 ff.) Bestieg er, wie gewöhnlich angenommen wird, im J. 527 den bischöflichen Stuhl, so ist das J. 536 als sein Todesjahr anzusetzen. Sein Nachfolger war Julian I.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 489.
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