Nahum

[510] Nahum, Proph. (1. Dec.). Wie in der römischen wird auch in der griechischen Kirche das Andenken des hl. Propheten Nahum gefeiert. Er ist der siebente in der Reihe der zwölf kleinen Propheten, dessen Name so viel bedeutet als Erbarmer oder Tröster. Aus Elcesei (Elkosch), einem wahrscheinlich in Galiläa auf der Ostseite des Jordan gelegenen Orte stammend (die Stadt Capharnaum, d.J. Nahumsdorf, soll nach ihm genannt sein), weissagte er gegen das assyrische Reich, besonders gegen die Hauptstadt Ninive. Aus diesem Grunde, und weil auf der Ostseite des Tigris, drei Stunden von Ninive, ein Ort Namens Elkosch lag, wird er von Andern für einen daselbst im Exil geborenen Abkömmling eines Angehörigen des vormaligen Zehnstämmereichs gehalten. Noch bis in die neuere Zeit zeigte man hier sein Grab. Wann der Prophet seine Weissagungen von sich gegeben, ist nur aus ihrem Inhalte zu entnehmen. Diesem nach hat er unter der Regierung Ezechias, Königs von Juda (728 bis 699), geschrieben und die von ihm vorherverkündete Belagerung und Zerstörung Ninive's ist die unter Chyniladanus von Kyaxares I. und Nabopalassar 625 v. Chr. ausgeführte, womit das zweite assyrische Reich an die Chaldäer überging. Auch Welte (K.-L. VII. 465) hält ihn für einen Zeitgenossen des Isaias3. Juden und Christen haben Nahum's Weissagungen zu allen Zeiten für ächt und eine göttliche Schrift gehalten. Auf Bildnissen sieht man (Hack, S. 258) im Hintergrund brennendes Gehölz und die vom Feinde genommene Stadt Ninive. Er selbst hat eine bald offene, bald geschlossene Buchrolle und ein tief ernstes, trauriges Aussehen.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 510.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika