Nectarius, S. (6)

[519] 6S. Nectarius, Patr. (11. Oct.). Der hl. Patriarch Ueclarius kommt zwar nur in den Verzeichnissen der Griechen vor, allein es ist ausgemacht, daß er auch im Abendlande für einen Heiligen gehalten wurde. Im J. 381 in schwierigen Zeiten zum Bischofe von Constantinopel erwählt, verstand er, durch kluges Vorgehen den wahren Glauben zu schützen und zugleich die Irrenden und Verführten an sich zu ziehen. Seine vorzüglichen Eigenschaften waren im ganzen Morgenlande anerkannt. Seine Erhebung hatte auch die Billigung des Papstes Damasus erhalten. Seine bekannteste Anordnung ist die Abschaffung der öffentlichen Beichte der einzelnen Sünden, welche mancherlei Mißbräuche und Aergernisse hervorgerufen hatte (um d.J. 390), während die geheime oder Ohrenbeichte, die bekanntlich von Christus selbst angeordnet ist, nachher wie vorher auch in der griechischen Kirche fortbestand. Sein seliger Tod erfolgte im J. 397. (V. 608–621 et Auct. ad T. V. 48–50.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 519.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika