Palladia, S.S.

[659] S. S. Palladia et Porcaria (8. Oct.), zwei Jungfrauen, welche zu Aurerre in Frankreich verehrt werden. Der hl. Germanus25, Bischof von Auxerre, hatte während seines Aufenthaltes am kaiserlichen Hofe zu Ravenna mehrere Jungfrauen zu einem vollkommenen Leben angeleitet, welche mit Verachtung der Freuden dieser Welt Gott ewige Jungfrauschaft gelobten. Als der hl. Bischof am 31. Juli 448 zu Ravenna starb, schlossen sich der Begleitung seiner Leiche von Ravenna nach Auxerre auch fünf dieser Jungfrauen an, von welchen drei, nämlich Magnentia, (s.d.) Palladia und Lamilla1 auf der Reise starben, wahrscheinlich in dem Flecken, der nach dem Namen der hl. Palladia St. Pallaie genannt wird, und in der Diöcese von Auxerre liegt. (Man vgl. übrigens hieher S. Camilla1, I. 545.) Dort befindet sich noch ein steinernes Grabmonument der hl. Palladia, vor welchem die Leute, ungeachtet es von den Calvinisten in den Jahren 1567 und 1568 verstümmelt worden ist, noch immer ihre Andacht verrichteten. Die beiden andern Jungfrauen aber, Maxima36 und Porcaria, langten mit der hl. Leiche am 22. Sept. zu Auxerre an, und wohnten der feierlichen Beisetzung des hl. Leibes bei. Die hl. Porcaria zog sich in die zwischen Auxerre und Sens liegenden Waldungen zurück, in welchen sie mehrere Jahre als Einsiedlerin zubrachte und im Rufe der Heiligkeit starb. Ihre Einsiedelei wurde später in eine Kirche verwandelt. Das Fest dieser hhl. Jungfrauen wird alljährlich am 8. October mit einer Commemoration in der Diöcese Auxerre gefeiert. Am nämlichen Tage feiert auch das Bisthum Sens das Fest der heil. Porcaria, jedoch als Martyrin. Bei Migne ist nur die hl. Palladia, jedoch ohne Hinzufügung näherer Angaben, genannt. (IV. 269–272.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 659.
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Heiligenlexikon-1858: Palladia, S.