Paulinus, S. (18)

[716] 18S. Paulinus, Ep. Conf. (10. Oct.). Dieser hl. Bischof von Capua war nach der Legende in England geboren und kam auf einer Wallfahrt in's heil. Land nach Capua, als eben der bischöfliche Stuhl erledigt war. Um dem göttlichen Willen nicht zu widerstreben, übernahm er das ihm übertragene Oberhirtenamt. Durch seine Beispiele und besonders durch seine glühende Liebe führte er die Sünder von den Lastern zurück und ermunterte die Gerechten zum Streben nach christlicher Vollkommenheit. Drei volle Jahre hindurch ward ihm aber Gelegenheit, seine Geduld zu üben, da ihn während dieser Zeit die Schismatiker hart verfolgten, er aber setzte ihrem Hasse Liebe, ihren Beleidigungen Wohlthaten entgegen. Zu jener Zeit entstand zu Capua eine große Hungersnoth. Während [716] derselben strahlte die Liebe des hl. Mannes in vollem Glanze. Er durchlief die ganze Stadt und besuchte alle Wohnungen der Nothleidenden und theilte Jedem nach seinem Bedürfnisse von seinem Vermögen mit. Als ihm einst eine Frau mit ihren drei Kindern begegnete und ihn um Almosen bat, gab er ihr, da er nichts Anderes hatte, ihr zu schenken, das Maulthier, auf dem er saß, damit sie es verkaufe und aus dem Erlös Nahrung für sich und ihre Söhne verschaffe. Er stand der Kirche von Capua etwas über 8 Jahre vor, und starb am 10. Oct. um d.J. 850. Sein hl. Leib ward in der Kirche von Capua begraben, wo er noch in hoher Verehrung gehalten wird. (V. 134.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 716-717.
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