Paulus, S. (19)

[721] [721] 19S. Paulus, Ep. Conf. (8. al. 9. Febr., 8. Jan.). Der hl. Bischof Paulus, von Geburt ein Belgier, lebte nach vollendetem Studium anfänglich als Einsiedler auf einem später nach ihm genannten Berge bei Trier, um in der Nachfolge der Armuth Jesu sein Heil zu suchen. Dann suchte er in dem bei St. Wendelin gelegenen Kloster Tholey (Doleia, Tabuleium, Theologium) Aufnahme, wo er wegen seiner wissenschaftlichen Bildung Vorstand der Klosterschule wurde, die unter seiner Leitung kräftig emporblühte. Dabei war der Mann Gottes so demüthig, daß er seiner Erhebung zum Bischof von Verdun so lange Widerstand entgegensetzte, bis man Gewalt gebrauchte. Ob er wirklicht wie angenommen wird, im J. 621 den bischöflichen Stuhl von Verdun bestieg, ist nicht gewiß, wohl aber, daß er ihn unter Dagobert I. (vom J. 628–638) und noch unter dem hl. Sigbert inne hatte. Er starb nach einem heiligen und wunderreichen Leben um d.J. 649. Er hat die Reliquien des hl. Saturninus übertragen, und ihm zu Ehren eine Kirche erbaut, die seinen Namen annahm. Später kam sein hl. Leib nach Tholey, und nur ein Theil des Hauptes wurde nach Verdun zurückgebracht. (II. 169–178.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 721-722.
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