Peladius, S.

[755] S. Peladius (Palladius) Ep. (21. Juni). Dieser hl. Erzbischof von Embrun (Eburodunum) in Frankreich war daselbst von vornehmen christlichen Eltern geboren. Von Kindheit auf führte er einen heiligen Wandel und verkehrte viel mit dem dortigen Bischof Ingenuus. Ihm folgte er auch in das Exil. Sie wurden zu Vienne vom Bischofe Avitus3 liebevoll aufgenommen und genossen längere Zeit dessen Gastfreundschaft Der Bischof Ingenuus starb in der Verbannung. Nach seinem Tode wurde der hl. Gallicanus2 auf den Stuhl von Embrun gewählt, starb aber bald nach seiner Erhebung. Jetzt bestieg denselben der hl. Peladius Ausgerüstet mit prophetischem Geiste und oft des Umgangs mit den heiligen Engeln gewürdigt, verharrte er stets im Gebete. Dasselbe wurde oft in wunderbarer Weise erhört. Von seinen bischöflichen Einkünften unterstützte er [755] Wittwen und Waisen, kam den Fremden und andern Dürftigen zu Hilfe; kein Bittender ging unbeschenkt von dannen. Nachdem er sein Bisthum fünf Jahre mit größter Sorgfalt verwaltet hatte, starb er im Jahre 518. Sein heil. Leib ward im elften Jahrhundert nach St. Pierre de Cardon in Catalonien übersetzt, wo am 21. Juni der Tag der Uebertragung jährlich gefeiert wurde. Viele Wunder geschahen dort bei seiner Ruhestätte. Im Jahre 1470 wurde mit andern Kostbarkeiten auch der Sarg mit den Reliquien des Heiligen von den Franzosen entwendet, nach einiger Zeit aber wieder zurückgebracht. (IV. 85.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 755-756.
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