Pelagia, S. (4)

[756] 4S. Pelagia V. M. (9. al. 10. Juni und 11. März). Diese hl. Jungfrau und Martyrin aus Antiochia in Syrien gelangte, erst ungefähr 15 Jahre alt, zur Martyrerkrone. Sie wurde wegen ihres muthigen Glaubensbekenntnisses von dem Stadtpräfecten anfänglich in ihrem eigenen Hause in leichter Gefangenschaft gehalten. Eines Tages aber erschienen nun Soldaten, um sie vor den Richter zu führen. Sie bat die Soldaten um die Erlaubniß, sich in ihr Gemach zu begeben, sich ankleiden und schmücken zu dürfen, stieg aber, als sie sich allein sah, in den obern Theil des Hauses, stürzte sich auf die Straße und blieb todt auf dem Platze. Sie that es nicht aus Furcht vor dem Martyrium, denn sie war bereit, wie dieß der hl. Chrysostomus feierlich bestätigt, jede Art Peinen zu ertragen. Was sie nicht ertragen konnte, war der Verlust ihrer jungfräulichen Reinigkeit. Hätte sie das Martyrium bestehen und Jungfrau bleiben können, würde sie die Gerichtsstätte nicht gemieden haben. Um das höhere Gut der jungfräulichen Reinigkeit zu retten, war es ihr jedenfalls erlaubt, das Leben in Gefahr zu setzen. So ging sie aus dem Brautgemach der Jungfrauen in das Brautgemach des Himmels. Im fünften Jahrhundert hatte eine Kirche zu Antiochia und eine zu Konstantinopel den Namen der heil. Pelagia Im Mart. Rom. steht ihr Name am 9., in dem der Griechen am 10. Juni. Die Boll. nennen sie auch (Mart. II. 53.) am 11. März unter den Uebergangenen. Ihr Tod ereignete sich wahrscheinlich im J. 303. (II. 154.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 756.
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