Petrus, B. (148)

[834] 148B. Petrus, Erem. Conf. (12. April). Dieser Selige aus dem Orden von Vallombrosa in Montepiano, Diöcese Pistola, begab sich mit Erlaubniß seiner Obern in den Wald von Verino, wo er sich eine Zelle erbaute. Er war Veranlassung, daß hier ein herrliches Kloster zu Ehren der hl. Jungfrau erbaut wurde. Es wird nämlich erzählt, die Herren von Verino hätten sich einst auf der Jagd verirrt und nach langem Herumirren ganz ausgehungert endlich die Hütte des Seligen angetroffen. Er habe ihnen Brod, Früchte und Wasser gereicht, das sich, als er darüber das Kreuz machte, in Wein verwandelte. Erstaunt über dieses Wunder, hätten die Herren dem frommen Einsiedler soviel Grund und Boden angeboten als er nöthig hätte, um ein Kloster zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria zu erbauen. Als man aber an dem Platze, den der selige Petrus bezeichnete, den Grund zu graben begann, fand sich, was unter Tags ausgehoben worden war, am andern Morgen immer wieder zugefüllt. Hieraus erkannte er, daß dieses nicht der gehörige Ort zum Bau des Klosters sei. Man bat also die hl. Jungfrau, sie möchte durch ein Zeichen zu verstehen geben, an welcher Stelle das Kloster zu ihrer Ehre erbaut werden solle. Als sie nun im Walde umhergingen, fanden sie Spähne und Steinstücke, auf welchen mit goldenen Buchstaben die Worte standen: »Ave Maria.« An diesem Orte wurde also das Kloster und die Kirche zur Ehre der heiligsten Gottesgebärerin errichtet. Daselbst wurde der selige Petrus nach seinem Tode i. J. 1098 beigesetzt. Im Jahre 1350 wurde sein Leichnam unter den Altar versetzt, und i. J. 1668 in einen neuen Schrein übertragen, wobei sich jedesmal mehrere Wunder ereigneten. (II. 101.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 834.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: