Petrus, S. (90)

[820] 90S. Petrus, Ep. Conf. (3. Aug.) Dieser hl. Petrus war Bischof v. Anagni (Anagnia) im Kirchenstaate. Zu Salerno von vornehmen Eltern geboren und dort im Kloster erzogen, zeichnete er sich frühzeitig durch Sittenstrenge, Tugenden und Kenntnisse so sehr aus, daß ihn Kardinal Hildebrand dem Papst Alexander II. empfahl, der ihn zuerst zu einem seiner Kapläne machte, und einige Zeit darnach zum Bischof von Anagni aufstellte. Diese Auszeichnung ist sein größtes Lob; sie bestätiget, daß es ihm weder an Kräften, noch am Willen gebrach, die tiefgesunkene Kirchenzucht zu heben und zu erneuern, und setzt voraus, daß er selbst rein und mackellos gewesen. Mit großem Eifer nahm sich der hl. Petrus sowohl im Geistlichen als im Zeitlichen seiner Kirche an. Als er einst zweifelte, ob der Leib des hl. Bischofs und Martyrers Magnus in seiner Domkirche sich befinde, erschien dieser Heilige einem lahmen jungen Weibe, das er heilte, wodurch Petrus überzeugt wurde. Ihm selbst erschien der hl. Magnus, und kündigte ihm an, daß er, vom Papste in Kirchenangelegenheiten nach Konstantinopel gesendet, den Kaiser von einem großen körperlichen Uebel heilen und von ihm mit ansehnlichen Gaben zu einem Kirchenbau beschenkt werden würde. Es traf Alles ein. Unter ihm wurde die schöne Kathedrale zu Ehren der hl. Gottesmutter zur Vollendung gebracht. Der Heilige hatte viele falsche Bezüchtigungen zu leiden, die ihm den Aufenthalt zu Anagni verbitterten. Im Jahre 1097 machte er den ersten Kreuzzug mit und sah die Eroberung Jerusalems. Er starb zu Anagni am 3. Aug. 1105. – Wegen der vielen Wunder, die an seinem Grabe geschahen, ward er schon nach 4 Jahren vom Papste Paschalis II. kanonisirt. Auch das Mart. Rom. erwähnt seiner am 3. Aug. (I. 230.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 820.
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