Praetextatus, S. (1)

[977] 1S. Praetextatus, Ep. M. (24. Febr.), Dieser hl. Bischof mag um d.J. 548 den bischöflichen Stuhl von Rouen (Rotomagus) bestiegen haben. Unter seinen Amtshandlungen heben die Boll. seine Anwesenheit auf der zweiten Synode von Paris i. J. 357 und auf der zweiten von Tours im J. 567 hervor. Sein Name findet sich auch im Mart. Rom. Die Feindschaft der Königin Fredegundis, welche er sich durch seinen Freimuth zugezogen hatte, bereitete ihm i. J. 588 den Tod durch die Hand eines Meuchlers, als er eben am heil. Ostertage die heiligen Geheimnisse feierte, nachdem er vom J. 577 bis 584 das bittere aber nicht verschuldete Brod langjähriger Verbannung gegessen hatte. Es war zu erwarten, daß diese zweite Jezabel, als sie ihm mit erneuerter Verbannung drohte, seine Worte: »Ich werde im Exil und außer dem Exil immer Bischof sein, du aber wirst nicht immer Königin sein; ich werde aus dem Exil mit Gottes Gnade in sein ewiges Reich gelangen, du aber wirst aus deinem Reiche in den Abgrund der Hölle gestoßen werden«, nicht ungerochen gelassen würde, doch war er noch auf dem zweiten Concil von Macon i.J. 585 anwesend. Sein sel. Tod wird von den Boll. ins J. 586, von den Neueren aber i. J. 588 gesetzt. (III. 464–468.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 977.
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