Proculus, S. (4)

[993] 4S. Proculus, Ep. (23. März al. 9. Dec.). Der hl. Proculus war Bischof der Stadt Verona. Es ist nicht klar, ob er mit S. Proculus28 dieselbe Person ist. Letzterer starb unter Diocletian; dieser blühte um die Mitte des 3. Jahrh. Aus der von ihm vorhandenen, übrigens erst spät geschriebenen Lebensgeschichte heben wir hervor, daß er wegen seines Eifers in Besuchung der Gefangenen, namentlich der hhl. Firmus18 und Rusticus (s.d. d.) gefänglich eingezogen, aber als Wahnsinniger, weil er freiwillig und gerne sterben zu wollen versicherte, aus der Stadt vertrieben worden sei. Die Zeit während seiner Verbannung schmückt die Legende mit Fabeln aus und läßt ihn zuletzt in hohem Alter wieder nach Verona zurückkehren, wo er im Frieden verschied. Im J. 1492 fand man den Leib des heil. Proculus, jedoch ohne das Haupt, welches in Bergamo verehrt wird. Bei der Auffindung dieser heil. Reliquien erhielt eine blinde Frau das Gesicht und eine lahme den Gebrauch ihrer Glieder. (III. 450.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 993.
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