Protasius, S. (7)

[998] 7S. Protasius (6. Dec.), ein Bischof von Lausanne, der vermuthlich in der ersten Hälfte des 7. Jahrh. den bischöflichen Stab führte. Er war ein durch Tugend und Wissenschaft ausgezeichneter Mann, der nach Kräften sich bestrebte, die ihm anvertraute Heerde zu weiden und vor den Anfällen der Wölfe zu schützen. Die Kirche von Baulmes wurde unter ihm wiederhergestellt. Schon war er im Begriffe, seine Kathedrale zu Lausanne neu aufzubauen, als er auf einer Reise ins Juragebirg, wo er das zum Bau nothwendige Holz bestellen wollte, nicht weit von Bière starb, von wo aus man seinen Leib nach Basuges brachte und in der dortigen Marienkapelle begrub. Von dieser Zeit an hieß man den Ort St. Prez und 886 wurde dort ihm zu Ehren ein Gotteshaus errichtet. Seinen Namen findet man im Martyrologium von Castelanus. Bischof Bonifacius führte mit Zustimmung des Domcapitels i. J. 1234 das Fest dieses Heiligen sammt eigenen Tagzeiten ein. Im J. 1400 wurden seine Gebeine erhoben und der öffentlichen Verehrung ausgesetzt. Der Sprengel Lausanne-Genf begeht setzt noch sein Fest am 6. Dec. Zu Belle-Fontaine in der Pfarrei Valruz steht ihm zu Ehren eine Kapelle, die der Bischof Johann Doroz von Lausanne am 17. April 1603 eingeweiht hat. (Burg. II. 190.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 998.
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