Protus, S.S. (4)

[1000] 4S. S. Protus (Prothus) et Hyacinthus10 (Santinus), M. M. (11. al. 12. Sept. 13., 14. Mai). Der hl. Protus wird im alten röm. Martyrologium am 12., gegenwärtig aber am 11. Sept. genannt. Sein Name, wie der seines Bruders, hat viele Varianten, z.B. Prothus, Pertus, Probus; der heil. Hyacinthus heißt Santinus, Sanctinus, Jacinthus und Yacinthus und fehlt in einigen Verzeichnissen gänzlich. (IV. 2.) Sie waren beide aus Rom und Bedienstete der heil. Eugenia5 und wurden wegen des standhaften Bekenntnisses Jesu Christi zuerst heftig geschlagen, dann aber enthauptet. Ihre Grabstätte erhielten sie im Cömeterium der Basilla an der alten Salarischen Straße. Der hl. Papst Damasus verherrlichte dieselbe durch eine sinnreiche Inschrift, aus welcher hervorgeht, daß ihr Martyrium in der oben beschriebenen Weise ächt und unbestreitbar ist. Nachdem gesagt ist, daß der hl. Protus zuerst vollendete, der hl. Hyacinthus aber ihm folgte, heißt es:


Germani fratres animis ingentibus ambo,

Hic victor meruit palmam prior, ille coronam.


Zu Deutsch:


Leibliche Brüder, beide gestählt mit herrlichem Muthe,

Dieser die Palme zuerst errang sich, jener die Krone.


Ihre Reliquien, welche lange Zeit in der Kirche ihres Namens an der Salarischen Straße und später in der Pfarrkirche St. Salvatore in Trastevere geruht hatten, wurden im Jahre 1592 durch Papst Clemens VIII. in die den Florentinern gehörige Kirche St. Johannes übertragen. Andere ihrer Reliquien kamen zur Zeit Ludwig des Frommen nach Seligenstadt, und von diesen wurden wieder einige nach Metz vergabt. Außerdem rühmen sich viele italienische Kirchen des gleichen Besitzes, was davon herrühren mag, daß es viele Martyrer d. N. Protus gegeben hat. (III. 746.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 1000.
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