[10] 1S. Quiriacus (Cyriacus) Presb. Conf. (6. März). Dieser Heilige war ein Priester zu Trier, welcher in dieser Stadt und deren Umgebung seit uralter Zeit in hoher Verehrung steht. Zu Poitiers geboren, begab er sich in seiner Jugend mit dem hl. Maximinus nach Trier, um dort den Unterricht des Bischofs Agricius zu [10] genießen. Quiricus besuchte die Kirchen zu Trier sehr fleißig, besonders zur Nachtszeit. Er that dieß, um alles eitle Menschenlob zu vermeiden. Mehrere Kleriker, welche den frommen Priester um die Gunst beneideten, in welcher er bei dem hl. Maximinus stand, der unterdessen Bischof geworden war, verleumdeten ihn dafür, als ob er die Nacht nicht zum Gebete, sondern nur zur Unehrbarkeit verwendete. Obschon nun der Bischof diesen Verleumdungen keinen vollen Glauben schenkte, untersagte er doch seinem Freunde Quiriacus die Theilnahme an der Darbringung des hl. Opfers, bis der Beweis seiner Unschuld erbracht wäre. In der That nahm Gott selbst den schuldlos Verleumdeten in Schutz, indem er durch einen Engel seine Unschuld offenbarte. Ein altes lateinisches Gedicht schreibt ihm auch die Gabe der Weissagung zu. Quiriacus starb am 6. März; das Jahr ist nicht bekannt. Er wurde in der Basilika des hl. Maximinus zu Trier begraben. Bei seinem Grabe ereigneten sich viele Wunder, besonders an kranken Kindern. Mit Ausnahme einiger Reliquien wurde der Leib später nach Zabern (Trabena) gebracht, wo das Gedächtniß der Translation am 20. Sept. gefeiert wird. (I. 424–426.)
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