Quirinus, S. (4)

[14] 4S. Quirinus M. (30. al. 29. März). Der hl. Quirinus war nach der Legende ein Tribun und Vater der hl. Balbina von Rom, welcher über die Gefängnisse zu wachen hatte. Der hl. Alexander43 bekehrte und taufte ihn. Er wurde bald darauf als Christ angezeigt und vom Richter Aurelius einer peinlichen Folter unterworfen. Da er standhaft blieb, wurden ihm zuerst die Zunge, dann die Hände und Füße abgeschnitten. Er starb endlich am 30. März d. J. 130 den Tod der Enthauptung. Doch ist nicht bloß diese Jahrzahl zweifelhaft, sondern es ist selbst streitig, ob er unter Hadrian oder Trajan gelitten hat. Da glaubwürdige Acten über ihn nicht vorhanden sind, begnügen wir uns mit diesem kurzen Auszug aus seiner Legende. Am 30. April d. J. 1050 wurde sein heil. Leib feierlich nach Neuß übertragen und unter einem zu seiner Ehre errichteten Altare beigesetzt. Andere seiner Reliquien sind in verschiedenen andere Städten des Rheinlandes in Verehrung. Nach Piazza (I. 272.) ruht ein Theil seines Leibes bei St. Balbina, ein anderer bei St. Sylvester in Campo Marzo und noch andere Reliquien bei St. Pietro in Vincoli. Auf Bildern trägt er die Palme, neben sich hat er einen Habicht. Seine abgeschnittene Zunge soll nämlich einem solchen zum Fraße vorgeworfen aber von demselben nicht berührt worden sein. Auf andern Abbildungen finden sich Hunde, zur Darstellung desselben Wunders. Die Boll. nennen ihn auch am 29. März unter den Uebergangenen. (III. 84.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 14.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: