Romulus, S. (10)

[138] 10S. Romulus, M. (5. Sept.). Dieser hl. Martyrer war, wie Simeon Metaphrastes schreibt, der erste Hofbeamte (praefectus aulae) des Kaisers Tajan, gest. i. J. 117, welcher in seinem Hasse gegen die Juden auch grausame Befehle gegen die Christen ergehen ließ. Diese Befehle waren auch bei dem zum Theil aus Christen bestehenden Heere, das er im Orient hatte, angekommen. Der hl. Romulus soll ihm vorgestellt haben, daß es ungerecht und politisch unklug sei, tapfere und treue Krieger bloß ihrer Religion wegen zu verfolgen, und daran die Vertheidigung des Glaubens und den Nachweis, das Heidenthum sei Thorheit, geknüpft haben. Darüber erzürnt, ließ ihn der Kaiser geißeln und enthaupten. Während der Geißelung sprach der heil. Martyrer zum Kaiser: »Du weißt nicht, was für ein großer Wohlthäter du mir bist! Dieses Blut reiniget meine Seele von dem Schmutze, welchen der Anblick der Götzenbilder ihm zugezogen hat.« Die Boll. setzen seinen Tod, der zu Melita in Armenien erfolgte, ins J. 112. Aber der Krieg mit den Parthern, welcher in der Martyrgeschichte gemeint zu sein scheint, brach erst i. J. 114 aus. Griechische und lateinische Martyrologien, auch das Mart. Rom, erwähnen sein glorreiches Martyrthum. Von einigen Autoren wird dasselbe mit dem hhl. Eudoxius1 (vgl. d.) und seinen Gefährten in Verbindung gebracht. (II 507.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 138.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: