[145] 13Rosa Kim, eine heidnische Wittwe in Korea, hatte christliche Verwandte, welche sie mit der christlichen Religion bekannt machten, die sie nach dem Tode ihres gleichfalls heidnischen Mannes annahm. Voll Freude über den Schatz, den sie in dem Glauben entdeckt hatte, wünschte sie auch Andere daran Theil nehmen zu lassen, und wurde sehr eifrig in der Ausbreitung des Evangeliums. Die Mitglieder ihrer eigenen Familie waren der besondere Gegenstand ihres Eifers. Im December des J. 1838 kamen die Gerichtsdiener unerwartet in ihr Haus und ergriffen sie. Rosa folgte ihnen in das Gefängniß unter Anrufung der heiligen Namen Jesu und Mariä. Der Richter ließ ihr die Marterwerkzeuge vor Augen stellen und sagte dann zu ihr: »Bevor deine Gebeine gebogen werden und dein Leib in Stücke zerrissen, entsage dem Herrn, den du anbetest und gib deine Mitschuldigen an.« – »Ich kann meinen Gott nicht verleugnen, ich kann die Christen nicht verrathen.« – »Und warum?« – »Gott ist der Schöpfer und der Vater aller Menschen; Er liebt die Tugend und bestraft das Laster; Er hat den Tugendhaften ewige Belohnungen und dem Lasterhaften ewige Strafen bestimmt; Ihn verleugnen ist ein Verbrechen, das ich nicht begehen kann; meinem Nächsten Schaden zufügen, ist eine böse Handlung, von der ich mich enthalten muß. Dringe nicht weiter in mich, es ist vergebens; ich bins bereit, mit meinem Blute die Wahrheiten zu besiegen, die ich sage.« – »Der König verbietet diese Religion.« – »Ich gehöre zuerst meinem Gott, und dann erst dem Könige.« – Der Richter befahl nun, sie zu martern, aber Rosa blieb unüberwindlich. Nach sieben Monaten schwerer Gefangenschaft wurde ihr Urtheil vollzogen. Sie war 56 Jahre alt. (Reiching.)