Rosina, S.

[148] S. Rosina 11. März), steht als Jungfrau und Martyrin in einem hds. H.-L. ohne Angabe einer Quelle. Diese Kalendernotiz ist für uns so lang ohne Werth, als nicht ein älteres Martyrologium von einiger Autorität für sie eintritt. Nur als Jungfrau, nicht als Martyrin steht sie ferner in einem nach Nadasius und Sautel (annus sacer) gefertigten, gleichfalls hds. Verzeichnisse. Bei ersterem Autor findet sie sich aber nicht; ob sie bei Sautel erwähnt ist, wissen wir nicht, da uns sein Buch nicht zu Gebote stand. Der Bermuthung, daß der Name eine Kürzung von Euphrosyne sei, können wir theils wegen der Unregelmäßigkeit dieser angeblichen Kürzung, theils deßhalb nicht bestimmen, weil das Datum der Verehrung nicht zutrifft. In einem andern uns zu Gebote stehenden hds. Verzeichnisse heiliger Jungfrauen findet sie sich mit dem Beisatze: silvicola, d. i. Waldbewohnerin, die mit dem Marterthum gekrönt ist. In der Filialkirche zu Wenglingen. Pfarrei Apfeltrang, im Bisthum Augsburg wird die hl. Rosina als Patronin verehrt. Aber auch dort ist Näheres über sie nicht bekannt. Aus dem Altarbilde ergibt sich bloß, daß der Darsteller glaubte, sie sei eine Martyrin (Palme) und enthauptet worden (Schwert). Auch die auf den Namen anspielenden Rosen fehlen nicht. Da die Heilige vielfach bei der Taufe als Namenspatronin er scheint, möchte diese Notiz, so dürftig sie ist, doch Vielen erwünscht sein. Wir setzen hinzu, daß sie vielleicht mit Rosina (Mart. III. 555.) identisch ist. Auch diese Heilige ist zweifelhaft.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 148.
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