Simeon, S. (21)

[316] 21S. Simeon (8. Oct. al. 5. Jan., 2. 3. u. 9. Febr.), der gotterleuchtete Greis und Prophet, welcher den Heiland bei seiner Aufopferung im Tempel auf seine Arme genommen und über Ihn und seine jungfräuliche Mutter geweissagt hat. Es ist (nach W. W. K.-L. X. 148) eine willkührliche Vermuthung, daß er der Sohn des berühmten Rabbi Hillel, und Vater des Gamaliel gewesen sei. Der hl. Greis soll drei Tage nach diesem Vorfall gestorben und in Jerusalem begraben worden sein. Nach dem Berichte des hl. Gregorius von Tours wurden die Reliquien des hl. Simeon nach Konstantinopel übertragen, woselbst sie der jüngere Justinus in der Kirche des hl. Jakobus beisetzen ließ. Karl der Große erhielt sie zum Geschenke und brachte sie nach Aachen, von wo aus einzelne Theile in verschiedene Kirchen gebracht wurden. Nach Andern befindet sich aber der größte Theil seines Leibes zu Zara im Dalmatinischen. Ehemals wurde ein Arm, jetzt nur mehr die Hälfte desselben, in der Klosterkirche von Liesborn verehrt, die andere Hälfte ist von da im J. 1621 nach Brüssel gebracht worden. Auch das Mart. Rom. gedenkt des hl. Simeon am 8. Oct. – In einem hds. Martyrolog. des hl. Hieronymus fanden ihn die Boll. zum 2. Febr. Zu Jodera (griech. Ritus) trifft der Tag seiner Verehrung (Feb. I. 119.) auf den 3. Febr. Galesinius, Canisius u. m. A. nennen ihn (l. c. 449) zum 4. d. M. In Schweden wurde er (l. c. II. 277.) am 9. d. n. M. verehrt. (IV. 4.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 316.
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