Simeon, S.S. (10)

[310] 10S. S. Simeon, Ep. et Soc. M. M. (21. al. 17., 22. Apr., 15. Mai). Das Leiden dieser hhl. Martyrer setzen die Boll. ins J. 349, Ruinart aber ins J. 345; jetzt ist allgemein das J. 341 angenommen. Die Boll. geben dasselbe II. 844–847, wie es bei Sozomenus (hist. eccl. II. 8–10) beschrieben ist. Wir haben für die nachfolgende Darstellung außerdem die vom heil. Maruthas verfaßten Acten, wie sie bei Asseman-Zingerle (I. 1-32) gegeben sind, benützt. Die persischen Christen hatten bis auf Sapor II. ungestört freie Religionsübung und auch dieser änderte erst im 38. Jahre seiner Regierung, nach künstlicher Aufreizung, seine Gesinnung. Er forderte von allen seinen Unterthanen die Anbetung der Sonne und des Feuers, welche die Christen und ihre Oberhirten als unerlaubt und abgöttisch verwarfen. Indessen entgingen doch die Juden, obwohl auch sie keineswegs diesem Befehle Gehorsam leisteten, der Verfolgung. Das Mittel waren falsche Anklagen gegen die Christen, durch welche sie die Aufmerksamkeit der Behörden von sich ablenkten und sich mit dem Scheine treuer und gehorsamer Unterthanen umgaben. Da zu derselben Zeit das Kreuz die Krone der römischen Kaiser und die Fahnen ihrer Kriegsheere schmückte, verlangten naturgemäß die persischen Christen nach einer ähnlichen Freiheit der Religionsübung, wie sie ihre westlichen Glaubensgenossen befassen. Der Perserkönig Sapor II. fand hierin die Anklage staatsgefährlicher Gesinnung bestätiget, welche neben den Juden vorzüglich von den Magiern immer wieder vor den König gebracht wurde. Er erließ also die schärfsten Befehle, daß alle seine Unterthanen gleich ihm die Sonne und das Feuer anbeten sollten. Anfangs drückte er die Christen mit unerschwinglichen Abgaben und ließ besonders die Priester mit Härte besteuern, obgleich er wußte, daß Viele von ihnen auf jeden irdischen Besitz freiwillig verzichtet hatten, und in vollständiger Armuth lebten. Im J. 341 begann die blutige Verfolgung, die mit der Niederreißung und[310] Entweihung christlicher Kirchen und Einziehung der Kirchenschätze für den Fiscus Hand in Hand ging. Um diese Zeit war der hl. Simeon, zugenannt Barsaboë, d. i. Sohn des Walkers (Seidenfärbers), sonst auch Jombaphäus genannt, Primas von Persien und Erzbischof von Seleucia-Ktesiphon, von den Arabern Modain genannt, das jetzt vom Erdboden so zu sagen verschwunden ist. Seine Geburtsstadt war Susa. Er war ein apostolischer Mann, unermüdet in seinem Amte, voll Andacht beim Gottesdienste, eifrig beflissen, dessen Würde durch entsprechenden Chorgesang zu heben, glühend von Glaubenseifer und Liebe zu Gott und den Menschen. Das Ansinnen des Königs, sich seinen Gesetzen, soweit sie die Religion betrafen, zu fügen, wies er mit aller Entschiedenheit zurück. »König der Könige«, (so nannten sich die Beherrscher von Persien), sagte er, sei Jesus, kein sterblicher Mensch. Er habe Alles geschaffen, auch Sonne und Feuer, die persischen Götter, weßhalb Er allein, nichts Geschaffenes als Gott angebetet werden dürfe. Der König sah in dieser offenen Erklärung eine Aufforderung zum Ungehorsam, eine Bestätigung der wider ihn erhobenen Anklage des Landesverrathes an die Römer und einen Versuch, das Volk wider ihn aufzuwiegeln. Umsonst suchte der hl. Bischof sich zu rechtfertigen. Sein Tod war beschlossen. Heldenmüthig erwiderte er dem Könige auf seine Aufforderung, sich und die Seinigen nicht dem Tode preiszugeben: »Ich halte meine Füße nicht zurück, wie Jesus den Weg des Todes zu wandeln, noch weigere ich mich, geopfert zu werden, wie Er, der wahre Hohepriester. Ich gebe mein Blut hin für meine Heerde und beuge meinen Hals unter dein Schwert für meine Schafe. Mein Tod ist unendlich geringer, als der erhabene Tod unsers Herrn. Müssen auch die Meinigen sterben, so ist es deine, nicht meine Schuld. Du wirst daher gestraft werden, ich und mein Volk sind unschuldig.« Da erging der Befehl: »Bringet zu mir den Simeon, den Obersten der Zauberer, denn er verachtet meine Majestät und hängt dem römischen Kaiser an, da er dessen Gott anbetet, meinen Gott aber verhöhnt.« Die Acten setzen hier ausdrücklich bei, daß die Juden dazu halfen, den Zorn des Königs durch Verleumdungen der Christen und des hl. Simeon zu schüren. Der heil. Bischof wurde in Ketten gelegt und von Seleucia ins Land der Huziten am Flusse Oxus geführt, wo der König residirte. Mit ihm wurden zwei greise Priester, die hhl. Abedechales (Abdhaikla, d. i. Diener des Tempels) und Ananias3 (Hananias) dahin abgeführt. Der Weg führte über Susa, gleichfalls längst in Ruinen, wo eine vom hl. Simeon erbaute, schon im Beginne der Verfolgung abgebrochene Kirche gestanden war. Er bat um die Vergünstigung, daß man ihn da nicht vorüberführen möchte, damit sein Herz nicht vor der Zeit zusammenbreche. Zu Ledan ward er alsbald dem Könige vorgestellt. Als der Heilige nicht wie früher ihm die gewöhnliche fußfällige Ehrerbietung bezeugte, meinte der König hierin absichtliche Verletzung seiner Majestät zu erkennen und fragte, warum er sich jetzt weigere zu thun, was er früher ohne Anstand oft gethan habe. Die Antwort war: »Zuvor that ich es, weil ich nicht in Ketten lag, und weil ich früher niemals zu dir gerufen ward, meinen Gott zu verleugnen, welcher der allein wahre Gott ist, wie heute.« Darauf schrieen die anwesenden Magier: »Dieser ist's, der die Steuern nicht bezahlt und sich gegen deine Majestät empört, er darf nicht länger mehr leben!« Der Heilige antwortete: »Ist's euch nicht genug, ihr Schälke, den wahren Gott zu verkennen, und das Reich von ihm abzuwenden; wollet ihr auch uns noch in eure arge Ruchlosigkeit verwickeln?« Der König sagte, als wollte er ihn begütigen: »Streite nicht länger, bete die Sonne an wie ich und du wirst leben und auch dein Volk wird am Leben bleiben.« Der Heilige gab zur Anwort: »Als ich dich anbeten sollte, hab' ich es nicht gethan, und du bist größer als die Sonne, denn du besitzest Seele und Verstand, wie sollte ich die Sonne anbeten, die keinen Verstand hat!« Der König entgegnete: »Ich würde dich entschuldigen, wenn du den lebendigen Gott bekennen würdest, du bekennst aber deiner Aussage nach einen gekreuzigten Gott. Folge mir also jetzt und bete die Sonne an, durch welche die ganze Schöpfung belebt wird, dann gebe ich dir große Gaben und reiche Geschenke, und mache dich groß und mächtig in meinem Reiche.« Der hl Simeon erwiderte: »Als [311] Jesus durch die Gewalt seiner Feinde litt und starb, trauerte und litt mit Ihm auch die Sonne. Sie zeigte hiedurch daß Er ihr Herr, sie sein Geschöpf sei. Nach drei Tagen ist Er wieder auferstanden von den Todten und ist aufgefahren in Herrlichkeit zum Himmel. Dort ist für mich eine viel herrlichere Macht und Größe aufbewahrt, als du mir verheißen kannst und es harren meiner Gaben und Geschenke, von denen du nicht einmal durch Hörensagen Kenntniß besitzest.« Nochmal mahnte ihn der König, seinen thörichten Trotz aufzugeben, der ihn zum Blutvergießen zwinge. Der hl. Simeon entgegnete, daß er wohl die Macht, nicht aber das Recht besitze, unschuldiges Blut zu vergießen. Er werde seiner Zeit zur Rechenschaft und Strafe dafür gezogen werden. Dann würden die durch ihn Ermordeten das Reich des ewigen Lebens besitzen, er aber dem ewigen Tode anheimfallen. Nochmal drohte der König: »Wenn du in deinem, Allen sichtbaren, Hochmuthe mit dir selbst keine Schonung trägst, so werde ich wenigstens deine Glaubensschüler dadurch retten, daß ich sie durch dein grausames Ende in Schrecken versetze«. Der hl. Bischof, der seine Heerde besser kannte, erwiderte: »Keineswegs werden sie das Leben, welches du ihnen anbietest, wählen, um ihrem Gott zu sterben. Prüfe sie nur durch dein Schwert und du wirst sehen, wie viel stärker und standhafter ihr guter als dein böser Wille ist. Jeder Einzelne hängt mit vollem Herzen an der Wahrheit und durch sie harrt er unerschütterlich aus.« Die wiederholte Bedrohung mit dem Tode beantwortete er mit der Hoffnung seiner glorreichen Auferstehung: »Du drohest, meine armselige Gestalt zu vernichten,« sprach er, »aber Gott wird sie wieder erwecken und verherrlichen, denn Er hat sie erschaffen und aus nichts gebildet.« Nun befahl der König, ihn bis zum andern Tage ins Gefängniß abzuführen, denn er hoffte noch immer, seinen trotzigen und unbeugsamen Sinn bewältigen zu können. Als man ihn an der Kette fortschleppte, sah ihn ein Hofherr, Namens Guhsiatazades (Arzabodes, Asades, Azades), der im H.-L. II. 542 bereits seine Stelle gefunden hat. Er war, wie sein Name sagt, königlicher Kämmerer und hatte sich verführen lassen, aus Furcht vor dem Tode, die Sonne anzubeten. Der Heilige ging an ihm vorüber, ohne ihn, obwohl er ehrerbietig grüßte, eines Blickes zu würdigen. Da wurde er sogleich von Scham und Reue ergriffen, und rief aus: »Wenn mein ehemaliger Freund und Vertrauter Simeon so sehr über mich zürnt, wie wird erst Gott, dem ich die Treue gebrochen, mit mir verfahren?« Er legte also Trauerkleider an und setzte sich wieder an die Pforte des Palastes. Als der König hievon benachrichtiget wurde, ließ er sich alsbald erkundigen, ob etwa seine Gattin oder eines seiner Kinder gestorben sei. Er gab die räthselhafte Antwort: »Ich bin des Todes schuldig, laß mich hinrichten!« Vor den König gerufen, gestand er seine Sünde: gegen ihn und gegen Gott habe er gefrevelt; Gott habe er verleugnet und den Willen des Königs gethan; aber auch diesen habe er nur äußerlich, nicht mit Zustimmung des Herzens vollzogen. Darüber heftig erzürnt, drohte der König, seiner Trauer durch das Todesurtheil ein Ziel zu setzen. Der Kämmerer ließ sich aber jetzt nicht mehr einschüchtern, und der König befahl, ihn zu enthaupten. Um das gegebene Aergerniß zu sühnen, richtete er vor seinem Ende noch folgende Bitte an den König: »Ich habe dir und deinem Vater, nach deinen eigenen Worten, allezeit redlich und treu gedient; gewähre mir also, ehe ich sterbe, noch diese Bitte: ein Herold verkünde auf deinen Befehl, daß ich nicht wegen eines Verbrechens oder wegen Verrath der Reichsgeheimnisse hingerichtet werde, sondern weil ich ein Christ bin und meinen Gott nicht verleugne.« Der König gewährte die Bitte, weil er hoffte, durch die Strenge, mit welcher er gegen einen seiner treuesten und ältesten Diener nur wegen des christlichen Glaubens verfahre, allen übrigen Christen einen desto größern Schrecken einzujagen. Dieser Zweck wurde nicht erreicht, wohl aber das böse Beispiel, das der heil. Martyrer durch seinen Abfall gegeben hatte, in seinen Wirkungen aufgehoben und die Schaar der Gläubigen mit neuem Muthe erfüllt. Als man dem hl. Simeon diese Nachricht brachte. dankte er Gott und flehte mit desto größerer Begierde um die nämliche Gnade. Die zwei Priestergreife, die mit ihm eingekerkert waren, erstaunten über sein Gebet, und sahen mit Verwunderung seine Hände zum Himmel erhoben und sein [312] Antlitz vor Freude glühen »wie eine Rose zur Zeit der Blüthe und wie eine Blume am Tage ihrer Entknospung.« So betete der Heilige um die Siegeskrone. Ein Büßer war ihm vorausgeeilt; er fürchtete, zurückbleiben zu müssen. Das nachfolgende Verhör war kurz, Alles Bemühen, den König vernünftig zu machen, zeigte sich vergeblich. Er begriff nicht einmal, daß er in Anbetung geschaffener Dinge Ungerechtes begehre und thue. Daher gab der hl. Simeon auf die Frage, welche Gesinnung er nun habe. kurz zur Antwort: »Daß es besser ist, dein Feind, als dein Freund zu sein.« Das Ansinnen, die Sonne anzubeten, wies er mit einem oft wiederholten »Nein!« zurück. Die wiederholte Todesdrohung hörte er mit Freude: »Zögere nicht so lang, o König! Entlasse mich sogleich, denn es ist Zeit zur Mahlzeit. Der Tisch ist gedeckt, mein Platz soll nicht leer bleiben!« Der König empfand Mitleid, als er den Heiligen so todesmuthig vor sich stehen sah, das schöne Antlitz mit überirdischem Glanze übergossen, so daß die Großen, welche sich in der Nähe befanden, dem Könige zuriefen: »Siehe nicht auf die Schönheit seiner Gestalt, sondern auf die Schönheit der vielen Seelen, die er zu Grunde richtet und unserer Religion entfremdet.« Das Urtheil lautete auf Enthauptung. Der Heilige sollte bei seinem Todesgange von zahlreichen, die Acten sagen 100, christlichen Helden begleitet sein. Einige unter ihnen waren Bischöfe, andere Priester und Diaconen, aber Alle gehörten dem geistlichen Stande an. Bevor man sie zur Richtstätte führte, begab sich der Oberrichter im Auftrage des Königs nochmals zu ihnen, um sie zu benachrichtigen, daß sie alsbald die Freiheit erhielten, wenn sie den Landesgesetzen Gehorsam leisteten und die Sonne anbeteten. Alle gaben mit lauter Stimme zur Antwort: »Was ist der Tod, daß wir um seinetwillen den Glauben hingeben sollten! Die Liebe zu Christus läßt uns die Hinrichtung verachten. Euer Schwert ist zu kurz, um die Hoffnung der Auferstehung zum Leben uns zu benehmen. Wir beten die Sonne nicht an; in diesem Stücke gehorchen wir dem Könige nicht. Vollziehe also deinen Auftrag, du Feind und Hasser unsers Volkes.« Sie kamen zugleich mit dem hl. Simeon am Orte der Hinrichtung an. Der König hatte befohlen, die ganze Schaar vor seinen Augen zu tödten, damit er vielleicht in der letzten Stunde noch zur Besinnung käme. Der Wütherich kannte nicht die Kraft des christlichen Glaubens, sonst hätte er gewußt, daß dieser Anblick ihn nicht erschrecken, sondern trösten und ermuthigen würde. Zugleich benutzte er die Gelegenheit, noch in den letzten Stunden vor seinem Hintritte seines Amtes zu wallten. Er flößte den Streitern Christi Muth ein, indem er sprach: »Seid stark in Gott und fürchtet euch nicht. Ihr nehmt die Hoffnung der Auferstehung mit ins Grab, sie schläft mit euch, um euch mit Posaunenschall aus demselben zu erwecken. Unser Herr wurde getödtet und lebt, ihr sterbet um seinetwillen und werdet mit Ihm leben.« Dann rief er den Heiden zu: »Scheinbar sterben wir, während ihr lebet; in Wirklichkeit leben wir als Gehorsame, ihr aber obwohl lebend, sterbet des ewigen Todes. Wer Gott verleugnet, geht zu Grunde.« Zu den Gläubigen sprach er noch: »Jetzt werden wir eine Zeit lang bedrängt, aber wir werden überschwängliche, ewige Herrlichkeit erben. Unser äußerer Mensch wird vernichtet, der innere wird herrlich erneuert. Der unsern Herrn Jesus Christus von den Todten erweckt hat, wird auch uns mit Ihm auferwecken im Reiche. In der Welt sind wir ferne vom Herrn, jetzt verlassen wir sie und werden bei Ihm in seiner Herrlichkeit sein. Unser ist die Liebe, sein die Vergeltung; unser die Arbeit, sein die Belohnung; unser das Leiden und der Tod, sein die Auferstehung.« Zuletzt wurden auch die hhl. Simeon, Ananias und Abedechales enthauptet. Als der Priester Ananias äußerlich, nicht aber innerlich, wie die Acten hinzusetzen, zu zittern anfing, rief ihm der in der Nähe stehende Oberaufseher der königlichen Arbeiten, Pusicius (Posichens) mit Namen, ermuthigend zu: »Sei getrost, Ananias, nur einen Augenblick schließe die Augen des Leibes und du wirst alsbald das göttliche Licht Jesu Christi schauen.« Sogleich wurde auch dieser ergriffen und vor Sapor geführt, der ihn zu einer grausamen Todesstrafe verurtheilte. Es wurde ihm die Zunge aus dem an der Kehle durchschnittenen Halse gerissen. Nach seinem Tode ward auch seine Tochter, eine gottgeweihte Jungfrau, zum Tode verurtheilt. Die Namen dieser heiligen Martyrer stehen [313] im Mart. Rom. am 21. April. Es war der Todestag des Herrn, an welchem diese heilige Martyrerschaar zum ewigen Leben einging. Ueber ihre Reliquien finden wir bei Migne die Notiz, daß sie durch Bischof Maruthas nach Tagrita in Mesopotamien, das seitdem Martyropolis, d. i. die Stadt der Martyrer genannt wurde, übertragen wurden. Einige derselben kamen durch die Freigebigkeit des Kaisers Carl d. Gr. ins Kloster Liesborn. Vgl. jedoch S. Simeon21.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 310-314.
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