Sorus, S.

[345] S. Sorus (Sur). Erem. (1. Febr. al. 25. Juni). Die Lebenszeit des hl. Einsiedlers Sorus, frz. Sour, setzen die Boll. in das 6. Jahrh. Er wird zu Limoges am 1. Febr. lediglich commemorirt. Seine Legende ist erst spät geschrieben worden und hat nur geringe Glaubwürdigkeit. Er war, wenn wir das Hauptsächlichste kurz zusammenfassen, Einsiedler in der franz. Landschaft Perigord, und in der Auvergne von angesehenen und christlichen Eltern geboren und erzogen. Als er erwachsen war, begab er sich mit zwei Gefährten, den hhl. Amandus [345] (Amantius) (25. Juni), und Cyprianus (9. Dec.) in die Einsamkeit, wo sich bald Verehrer um ihn versammelten und sich von ihm unterrichten ließen, kam dann nach Perigord (petrae erectae), und führte mit seinen Genossen. nachdem sie eine Zeit lang im Kloster Genouillac (Genoliacum im Bisthum Cahors) durch den Abt Salanus Unterricht im geistlichen Leben empfangen hatten, ein strenges Leben. Er trug ein Kleid von Hirschfell, und unter demselbem eine vom Halse herabhängende eiserne Kette. Der Abt Aredius, welcher zu Athane (Atenense coenobium), jetzt S. Yrier la Perche im Bisthum Limoges lebte, schickte ihm ein Ermunterungsschreiben. Ihr Aufenthalt wurde jetzt Peyre-Levade und später St. Amand de Coly, wo heute noch die Grotte des hl. Sour gekannt und verehrt ist. Es entstand durch ihn das Kloster Terrasson, welches bis zum J. 1789 seinen hl. Leib inne hatte. Als Todesjahr des Heiligen gilt d. J. 580; die Boll. setzen es unbestimmt in das 6. Jahrhundert. Seine Verehrung besteht seit unvordenklichen Zeiten, besonders zu Terrasson und in der ganzen Umgegend. Noch besitzt die dortige Pfarrkirche seine Reliquien. (I. 199–204. cf. 942.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 345-346.
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