Stephanus, S. (17)

[369] 17S. Stephanus, Ep. M. (25. April). Dieser heil. Bischof fiel durch die meuchlerische Hand der ketzerischen Parteien zu Antiochia, die er zur Einheit des Glaubens und zur Annahme der Beschlüsse des Concils von Chalcedon (v. J. 451) gegen die Eutychianer bewegen wollte. Der heilige Papst Simplicius6 (s. d.) hatte seine Wahl gut geheißen, zugleich aber die Entfernung der abgesetzten Bischöfe, vornehmlich des ränkevollen Petrus Fullo, von dem Kaiser verlangt, um ihnen die Möglichkeit fernerer Hetzereien zu entziehen. Diesem Verlangen entsprach Kaiser Zeno nicht. Die Folge war, daß nicht zwei Jahre vergingen, als der rechtgläubige Bischof in der Kirche ermordet wurde. Die Anhänger des Petrus Fullo drangen gewaltsam auf ihn ein, und verwundeten ihn so lange mit zugespitzten Rohren, bis er sich verblutete. Dann schleiften sie den Leichnam durch die Straßen der Stadt und warfen ihn in den Orontes (im J. 479). Baronius vermuthet, daß mit dem hl. Stephanus noch andere Rechtgläubige ermordet wurden, weil der heil. Papst Simplicius an den Kaiser schrieb, die Vergießung so vieles unschuldigen Blutes hätte verhindert werden können, wenn man die Urheber rechtzeitig entfernt hätte. Nur die abendländische, nicht auch die morgenländische Kirche feiert das Andenken dieses Martyrers. (III. 362. u. 363.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 369.
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