Stephanus, S. (40)

[374] 40S. Stephanus, Conf. Ep. (7. Sept.). Der Geburtsort dieses Heiligen ist Chatillon (Dombes); die Namen seiner Eltern sind unbekannt; das Geburtsjahr ist beiläufig d. J. 1155. Kindheit und Jugend verlebte er in Unschuld und Frömmigkeit, stets beschäftiget mit Vorbereitung auf seinen künftigen Beruf. Von der Welt und ihren Freuden wollte er wenig wissen, und machte schon als Jüngling das Gelübde, sein Leben lang kein Fleisch zu essen. In seinem 26. Jahre trat er in die Karthause von Portes (Bugey). Von jetzt an war die Ordensregel und der Wille der Obern sein einziges Gesetz. Alles that er so vollkommen als möglich, und hatte stets das Beispiel Jesu und der Heiligen vor Augen. Seine Mitbrüder wählten ihn zum Prior. Als solcher fuhr er fort in seinen heil. Uebungen. Im J. 1202 wurde er ohne sein Wissen zum Bischofe von Die (Dia) in der Dauphiné erwählt und ungeachtet seines Sträubens vom Papste bestätiget. Indessen behielt er die klösterliche Lebensweise, so viel er konnte, auch als Bischof bei. Mit der größten Wachsamkeit und Sorgfalt weidete er seine Heerde; besonders drang er auf eine würdige Sonntagsfeier und ließ sich durch die anfänglichen Nichterfolge nicht abschrecken. diese Aufgabe zu Ende zu führen. Es gelang; denn was seine Zusprachen nicht vermochten, bewirkte sein Gebet und sein Beispiel. Seine Erholung nach der Arbeit bestand in öfterer Zurückgezogenheit in der Karthause zu Portes, wo er für die Zeit seines Aufenthalts wie die andern Ordensbrüder zu leben pflegte. Er starb, 53 Jahr alt, am 7. September des J. 1208. Eine kranke Frau, die seinen Segen verlangte als er am Sterben lag, wurde wieder gesund. Sein Leichnam wurde in der Muttergottescapelle der Domkirche beigesetzt. Hier ruhte er bis zum J. 1561, wo die Calvinisten sein Grab schändeten und die heiligen Gebeine ins Feuer warfen. (III. 175.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 374.
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