Suibertus, S. (1)

[397] 1S. Suibertus, Ep. Conf. (1. al. 2. März). Dieser hl. Bischof in Friesland, ein Angelsachse, war ein Schüler des heil. Egbertus1. (Sein Name wird auch Suithbertus, Suidbertus, Swibertus,[397] Suuibertus u. Suuitbrecht geschrieben.) Durch seine apostolische, von zahlreichen Wundern (er heilte Blinde, Lahme, Besessene, rief einen Ertrunkenen wieder zum Leben zurück u. s. w.) begleitete Thätigkeit glänzte er in Wahrheit wie ein Gestirn, als welches seine Mutter ihn schon vor seiner Geburt gesehen hatte, und erwarb sich den Ehrentitel: »Apostel der Friesen und Boructuarier« (die Bewohner der vormaligen Grafschaft Berg). Der hl. Radbod schreibt von ihm: »In Allem, was er lehrte, gab er seinen Zuhörern schon vorher ein Beispiel an ihm selbst.« Die bischöfliche Weihe ertheilte ihm um d. J. 693 Bischof Wilfrid von York, der damals in Mercien als Verbannter lebte. Als die heidnischen Sachsen im J. 694 seine Mission zerstörten, mußte er sich auf eine von Pipin und Pleetrudis ihm geschenkte Rheininsel (in littore genannt) zurückziehen Das hier von ihm gegründete Kloster, wo er auch beigesetzt wurde, ist das jetzige Kaiserswörth, und hieß damals schon auch Werda. Unter seinen zehn Genossen ist besonders der selige Wicbertus (Victbercht) bekannt geworden. Auch in der Provinz Geldern und zu Münster in Westphalen sollen sie besonders segensreich gewirkt und viele Kirchen gegründet haben. Die Boll. setzen sein Hinscheiden ins Jahr 713, Andere schon ins J. 694. Im Jahr 803 vollzog Papst Leo III. seine Heiligsprechung. In dem Petristifte zu Kaiserswörth wird er (Kampschulte, S. 91) als Mitpatron verehrt. Bei Eröffnung seines Grabes im J. 1626 wurde ein Fieberkranker durch die Berührung seines heil. Hauptes gesund. Auf Bildnissen sieht man entweder das obenerwähnte Gesicht seiner Mutter, oder er erscheint als Bischof, wie er einen Todten erweckt, oder als Erlöser der Gefangenen. Oefter trägt er den Stern auf der Brust oder in der Hand, manchmal auf seinem Hirtenstabe. (I. 67-86.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 397-398.
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