Terentianus, S.S. (5-6)

[435] 5-6S. S. Terentianus et Flaccus, M. M. (1. Sept. al. 30. Aug.). Der hl. Terentianus war Bischof zu Todi, wo er um das J. 118 als Martyrer starb. Er wurde auf Befehl des Kaisers Hadrian vom Stadtpräfecten Lätianus gefangen gesetzt, auf die Folter gespannt, mit Scorpionen gegeißelt, an den Seilen gebrannt, und auf den Mund mit Steinen geschlagen. Zuletzt ließ ihm der Tyrann auch die Zunge abschneiden. Nichtsdestoweniger fuhr Terentianus fort zu sprechen, Lätianus aber wurde stumm [435] und konnte nur mehr mit Zeichen zu erkennen geben, daß man den Bischof wieder ankleiden solle. Als der hl. Terentianus am andern Tage auf das Forum geführt wurde, kam ihm ein Götzendiener, mit Namen Flaccus entgegen, der blind war und sich ihm zu Füßen warf, ausrufend: »Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gotte, den du verkündigst, daß du meine Augen öffnest; ich habe heute im Traume einen Mann gesehen, der mich aufforderte, zu dir zu gehen, und mich heilen zu lassen.« Der Heilige antwortete: »Es erleuchte dich Jesus Christus, unser Herr, welcher das wahre Licht ist, das die Finsterniß erleuchtet.« Wirklich wurde er sehend und ließ sich taufen. Aus dieser Ursache wurden beide enthauptet. Ein Priester, Namens Exuperantius und eine Frau, Namens Laurentia. begruben ihre Leiber. (I. 108–116.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 435-436.
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