Theodulus, S.S. (20)

[486] 20S. S. Theodulus et Soc. M. M. (23. al. 22. Dec.) Die hhl. Theodulus, Saturninus118, Euporus, Gelasius11, Eunicianus, Zoticus (Zeticus), Cleomenes, Agathopus, Basilides8 und Evarestus3 (Evaristus) werden gewöhnlich die zehn Martyrer von Candia (Kreta) genannt. Die drei Erstgenannten waren aus Gortyna (Gortis, jetzt in Ruinen), Zoticus aus Knossus, wo dermalen das Dorf Makro Teiko liegt, Agathopus aus Kydonia, dermalen Kanea, Evarestus aus Herakleia, unfern von Knossus am Meere gelegen. Der Statthalter soll, wie der Kaiser, unter welchem sie litten, Decius geheißen haben. Er ließ anfänglich die hl. Martyrer, als sie sich weigerten, den Göttern zu opfern, viele Tage lang bei Wasser und Brod in einen finstern Kerker sperren und dem rohen Spotte der Wache haltenden Soldaten preisgeben. Als sie standhaft blieben, wurden sie neuerdings ins Verhör genommen, mit Peinen jeder Art bedroht, und aufgefordert, dem Jupiter zu opfern. Sie weigerten sich, unter besonderer Berufung auf die ihm auf der Insel Kreta zugeschriebenen Gräuel, worauf das Volk rief: »Hinweg mit diesen boshaften [486] Lästerern der Götter; sie müssen zum Tode gebracht werden!« Der Statthalter befahl, sie grausam zu foltern; die Einen wurden in die Höhe gezogen, und mit eisernen Krallen zerrissen, die Andern mit Bleikolben und Ochsenziemern oder mit Steinen auf den Mund geschlagen, während sie einmüthig sich als Christen bekannten. Als der Statthalter das Urtheil der Enthauptung über sie sprach, wollte Jeder von ihnen der Erste sein, für Christus zu sterben. Ihr glorreicher Tod fällt ins J. 254. Um das J. 355 wurden ihre Reliquien nach Constantinopel (Neurom) übertragen. Von einer Uebertragung nach Altrom, deren bei Butler (XVIII. 467) gedacht ist, weiß weder Baronius (notae) noch Piazza.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 486-487.
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