Theofridus, S. (2)

[487] 2S. Theofridus (Theofredus), Abb. M. (19. Oct.) Dieser heil. Abt, vom Volke St. Chaffre, sonst auch Theoffroy genannt, war der Sohn eines Beamten, Namens Leufredus, in Orange (Arausio, Colonia Aurosionum). Er gab frühzeitig eine große Frömmigkeit und Weltverachtung zu erkennen, und trat mit Zustimmung des Vaters in das Kloster Carmeliacum, auch unter dem Namen monasterium apud Velaunos bekannt. welches später seinen Namen (Monastier-St.-Chaffre) annahm. Sein Oheim Eudo war daselbst Abt, und wünschte ihn zum Nachfolger zu erhalten. Da die Führung des Neffen eine ganz vorzügliche war, willigte die Klostergemeinde gerne ein. Längere Zeit war er ihr Lehrer und Vorbild, wirkte aber auch durch seine Predigten und sein Beispiel auf das umwohnende Volk. Da Frauen die Klosterkirche nicht betreten durften, bestimmte er einen Raum außerhalb der Pforte zu ihrem Unterrichte. Der eifrige Mann starb in Folge der ihm von den Saracenen zugefügten schweren Mißhandlungen am 19. Oct. des J. 728 (die Boll. setzen beiläufig 732). Die Mönche hatten sich bei dem Herannahen der Barbaren in die Wälder geflüchtet. Um das Kloster herum entstand später das gleichnamige Städtchen. (VIII. 515–533.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 487.
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