Theophanes, S.S. (2)

[491] 2S. S. Theophanes et Pansemne, Recl. (10. Juni). Die Lebensgeschichte dieser Heiligen ist nur wenig beglaubiget. Angabe über Ort und Zeit fehlen gänzlich. Zwar sollen sie »bei Antiochia« gelebt haben und gestorben sein, aber die Boll. getrauen sich nicht, mit Sicherheit zu bestimmen, ob Antiochia in Syrien oder eine andere Stadt d. N. gemeint sei, wenn sie auch erstere Annahme als die wahrscheinlichere bezeichnen. Nach der Legende hatte der hl. Theophanes heidnische Eltern, welche ihn frühzeitig verheiratheten. Schon nach drei Jahren wurde er Wittwer und bekehrte sich zum christlichen Glauben. Durch Gottes Fügung wurde er ein zweiter Paphnutius, indem es ihm gelang, eine berüchtigte heidnische Sünderin, Namens Pansemne zuerst zur Taufe, dann aber durch öftere Hinweisung auf das strenge Gericht Gottes zum Verzicht auf die von ihm anfänglich versprochene eheliche Verbindung und zur gänzlichen Trennung von der Welt zu bewegen. Ihr Vermögen gab sie den Armen, und was sie an Geschmeide und Werthsachen besaß, zur Anfertigung von Kirchengefäßen hin, und bezog eine Zelle, in welcher sie jetzt durch Bußstrenge und Wunder ebenso berühmt wurde, als sie früher wegen ihres leichtfertigen Lebens berüchtiget gewesen war. Sie starb schon anderthalb Jahre nach ihrer Bekehrung. Wie lange sie ihr geistlicher Vater, der hl. Theophanes überlebte, ist unbekannt. (II. 275.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 491.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: